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Wie sich Ekel auf Haut und Magen auswirkt

Foto: Otmar Smit/AdobeStock

us | Verdorbene Lebensmittel, Fäkalien und Kriechtiere: Da schüttelt es so manchen. Übelkeit steigt auf, es kribbelt auf der Haut und man möchte sich abwenden. Ekel ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf potenzielle Pathogene. Doch während man sich von verdorbener Nahrung fernhalten kann, sind Parasiten wie Zecken und Flöhe in der Lage, sich aktiv auf einen Wirtsorganismus zuzubewegen. Ein internationales Team um den britischen Psychologen Thomas Kupfer hat nun mehrere Studien zum Thema Ekel ausgewertet und kommt zu dem Schluss, dass Menschen auf unterschiedliche Art auf mikroskopische Pathogene und makroskopische Parasiten reagieren. An drei Untersuchungen in den USA und China nahmen insgesamt 1079 Probanden teil, die Videos von ekelerregenden Stimuli wie vergammeltem Fleisch, infizierten Wunden, schmutzigen Toiletten, Spinnen, Zecken oder Bettwanzen ansehen mussten. Dazu beantworteten die Teilnehmer im Anschluss Fragen. In der Auswertung unterschieden die Wissenschaftler Reaktionen mit Bezug zur Hautoberfläche (z. B. Kribbeln, Gänsehaut oder Kratzen) und zum Magen-Darm-Trakt (z. B. Übelkeit, Würgen oder das Bedecken des Mundes). In allen Studien reagierten die Teilnehmer eher mit der Haut auf Videos von Parasiten und mit dem Magen-Darm-Trakt auf Videos von mikroskopischen Pathogenen. Die Probanden berichteten, dass sie sich während der Parasiten-Videos deutlich öfter kratzten. Insgesamt reagierten Frauen auf beide Stimuli heftiger als Männer. Der Mensch hat also im Laufe der Evolution unterschiedliche Abwehrmechanismen gegen zwei Arten von krankmachenden Einflüssen entwickelt, auch wenn die Probanden beide gleichermaßen als eklig beschrieben. In weiteren Studien zu diesem Verhaltens-Immunsystem könnte zusätzlich zu visuellen Stimuli die Wirkung taktiler und olfaktorischer Reize untersucht werden. |

Literatur

Kupfer TR et al. The skin crawls, the stomach turns: ectoparasites and pathogens elicit distinct defensive responses in humans. Proc Biol Sci. 2021;288(1955):20210376. doi: 10.1098/rspb.2021.0376 . Epub 2021 Jul 28

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