... auch DAZ noch

Zahl der Woche: 2454

rki/ral | Das Robert Koch-Institut (RKI) hat kürzlich Zahlen zu HIV in Deutschland veröffentlicht – und die sind durchaus positiv. Im Jahr 2020 wurden 2454 neue HIV-Fälle gemeldet – verglichen mit dem Jahr 2019 waren das 21 Prozent weniger Fälle.

3111 HIV-Neuinfektionen waren 2019 dem RKI gemeldet worden. Dass es im vergangenen deutlich weniger waren, könnte zwei Ursachen haben. Zum einen nannte das RKI die Corona-Pandemie, die sich in diesem Fall positiv ausgewirkt haben dürfte. Denn vor allem im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 waren Sozialkontakte und damit auch Kontakte mit potenziellen Sexualpartnern stark verringert ge­wesen. Außerdem habe sich die Mobilität grenzüberschreitend reduziert, was zu einem Rückgang von durch Migration und Tourismus eingeschleppten HIV-Infektionen geführt haben könnte. Allerdings, und das ist eine negative Corona-Folge, hatte es während und nach dem ersten Lockdown auch deutlich weniger HIV-Tests gegeben. Der Rückgang der gemeldeten HIV-Neuinfektionen könnte somit von einer höheren Dunkelziffer begleitet sein.

Und das RKI fürchtet, dass vermehrte Testungen und zudem vermehrte Sexualkontakte bei Abflauen der Corona-Pandemie den positiven Trend aus 2020 in den kommenden Jahren wieder umkehren könnte.

Neben der Corona-Pandemie nannte das RKI als weiteren möglichen Grund für den Rückgang die seit Herbst 2019 auf Rezept erhältliche HIV-PrEP. Sie sei vor allem in Berlin verbreitet, wo der Rückgang der HIV-Neudiagnosen auch besonders ausgeprägt war. 

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