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- DAZ 32/2021
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Zahl der Woche: 2454
3111 HIV-Neuinfektionen waren 2019 dem RKI gemeldet worden. Dass es im vergangenen deutlich weniger waren, könnte zwei Ursachen haben. Zum einen nannte das RKI die Corona-Pandemie, die sich in diesem Fall positiv ausgewirkt haben dürfte. Denn vor allem im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 waren Sozialkontakte und damit auch Kontakte mit potenziellen Sexualpartnern stark verringert gewesen. Außerdem habe sich die Mobilität grenzüberschreitend reduziert, was zu einem Rückgang von durch Migration und Tourismus eingeschleppten HIV-Infektionen geführt haben könnte. Allerdings, und das ist eine negative Corona-Folge, hatte es während und nach dem ersten Lockdown auch deutlich weniger HIV-Tests gegeben. Der Rückgang der gemeldeten HIV-Neuinfektionen könnte somit von einer höheren Dunkelziffer begleitet sein.
Und das RKI fürchtet, dass vermehrte Testungen und zudem vermehrte Sexualkontakte bei Abflauen der Corona-Pandemie den positiven Trend aus 2020 in den kommenden Jahren wieder umkehren könnte.
Neben der Corona-Pandemie nannte das RKI als weiteren möglichen Grund für den Rückgang die seit Herbst 2019 auf Rezept erhältliche HIV-PrEP. Sie sei vor allem in Berlin verbreitet, wo der Rückgang der HIV-Neudiagnosen auch besonders ausgeprägt war.
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