DAZ aktuell

Nur ein leichter Trend nach oben

Apotheken rechnen rund 2,5 Millionen Botendienste pro Monat ab

ks/ral | Apotheken können seit Ende April 2020 Arzneimittel-Botendienste bei den Krankenkassen abrechnen. Ein Ausufern der Dienstleistung, wie kürzlich von zwei Vertreterinnen des Ersatzkassenverbands vdek befürchtet, ist dabei bislang nicht zu beobachten. Das legt eine aktuelle Analyse von IQVIA nahe.

Die Botendienste der Apotheken sind seit jeher gefragt – nicht erst seit der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Honorierung. Erst durch diese sind sie nun allerdings in den Fokus der Krankenkassen gerückt. Werden dadurch nun überproportional viele Botendienste durchgeführt? Erstmals hat IQVIA bundesweite Daten zu den erbrachten Botendiensten veröffentlicht. Die Analyse, die bis einschließlich Juli 2021 reicht, zeigt: Das monatliche Nachfrageniveau in 2021 ist im Großen und Ganzen stabil geblieben, teilweise erfolgten in diesem Jahr aber tatsächlich mehr Auslieferungen als noch 2020. Zwischen Mai und Dezember 2020 lagen die monatlichen Botendienste im Durchschnitt bei 2,3 Millionen Lieferungen. Als der zweite Lockdown kam, wurden im November und Dezember Spitzenwerte von 2,6 beziehungs­weise 2,7 Millionen Lieferungen erreicht. 2021 lag der Durchschnittswert dann bei 2,5 Millionen Liefe­rungen, wobei hier im März ein Spitzenwert von knapp 2,9 Millionen erreicht wurde.

Was heißt das kumuliert und in Euro? Von April bis Dezember 2020 summierten sich die Botendienste bundesweit auf 20,3 Millionen. Die Kosten hierfür beliefen sich auf knapp 95 Millionen Euro (5 Euro pro Lieferung plus erniedrigter Mehrwert­steuersatz von 16 Prozent für den Zeitraum Juli bis September 2020; 2,50 Euro plus 16 Prozent Mehrwertsteuer von Oktober bis Dezember). In den ersten sieben Monaten 2021 kamen rund 17,7 Mil­lionen Auslieferungen zusammen, für die IQVIA Kosten in Höhe von 52,7 Millionen Euro berechnet hat (2,50 Euro plus 19 Prozent Mehrwertsteuer.).

Nun muss sich zeigen, ob sich bei der Anzahl der Botendienste der leichte Trend nach oben fortsetzt. Ob das E-Rezept, wie von den vdek-Vertre­terinnen befürchtet, nochmals einen Schub geben wird, will IQVIA jedenfalls weiter im Auge behalten. |

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