Arzneimittel und Therapie

Im Duett gegen Herzstillstand

Vasopressin und Methylprednisolon

mab | Neben Herz-Lungen-Massage und Defibrillatoren kommen bei einem Herzstillstand auch Pharmaka wie Epinephrin, Amiodaron und Lidocain zum Einsatz. Trotzdem sind die Überlebenschancen schlecht: So überlebt nur etwa jeder vierte Patient in den USA bis zu seiner Entlassung aus dem Krankenhaus. Einen neuen Therapieansatz hat nun eine Arbeitsgruppe aus Dänemark in zehn Krankenhäusern erprobt. Bei der Doppelblindstudie nahmen 501 Patienten im durchschnittlichen Alter von 71 Jahren teil, die einen Herzstillstand im Krankenhaus erlitten hatten. Randomisiert bekamen sie nach einer Epinephrin-Dosis entweder die Kombination aus 20 IE Vasopressin und 40 mg Methylprednisolon oder Placebo. Nach jeder zusätzlichen Dosis Epi­nephrin wurden weitere Dosen Vasopressin oder ein entsprechendes Placebo verabreicht (maximal vier Dosen). Es zeigte sich, dass in der Interventionsgruppe signifikant mehr Personen wiederbelebt werden konnten als in der Placebogruppe (42% vs. 33%, Risk Ratio: 1,3). Nach 30 Tagen waren 9,7% in der Interventionsgruppe und 12% in der Placebogruppe noch am Leben (Risk Ratio: 0,83). Inwiefern die Kombinations­therapie sich positiv oder negativ auf das langfristige Überleben auswirkt, soll nun untersucht werden. |

Literatur

Andersen LW et al. Effect of Vasopressin and Methylprednisolone vs Placebo on Return of Spontaneous Circulation in Patients With In-Hospital Cardiac Arrest. JAMA 2021. doi:10.1001/jama.2021.16628

Das könnte Sie auch interessieren

Nutzen von Vitamin C, Thiamin und Hydrocortison nicht belegt

Vitamin-Cocktail bei Sepsis ohne Benefit

Steroide bei COPD-Exazerbation

Fünf Tage könnten ausreichen

Auch bei Ausgleich eines Mangels konnten schwere Exazerbationen nicht reduziert werden

Vitamin D für kleine Asthmatiker ohne Benefit

Epanova reduziert kardiovaskuläre Risiken nicht

Kein Vorteil durch Fischöl-Präparat

Omega-3-Fettsäuren-Mischung Epanova kann Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse nicht reduzieren

Fischölderivat zeigt keinen Benefit

Nierenversagen nach septischem Schock

Vasopressin oder doch Norepinephrin?

Zwei Studien bei Darmkrebs liefern ermutigende Ergebnisse

Hoffnungsschimmer Vitamin D

In den USA stieg das Sterberisiko von Patienten mit septischem Schock

Norepinephrin-Engpass mit tödlichen Folgen

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.