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Appell gegen Bürokratie
Hamburgs Apothekerkammer sucht Ärzte für Impfschulungen
Siemsen erklärte, in der Pandemie hätten die Apotheken gezeigt, dass sie verantwortungsbewusst mit ihren neuen Freiheiten durch die erleichterten Regeln zur Arzneimittelauswahl umgehen. Daher sollte die Politik bei der Bürokratie in Apotheken umdenken. Viele bürokratische Belastungen würden keine Qualitätsvorteile bringen. Dies gelte besonders für die Präqualifizierung. Die Apotheken sollten ihre Energie stattdessen besser für die Patientenversorgung einsetzen, empfahl Siemsen. Außerdem würden die Apotheken ohnehin von vielen Behörden vor Ort überprüft. Darum solle die Politik der mittlerweile entstandenen Präqualifizierungsindustrie einen Riegel vorschieben, forderte Siemsen.
Siemsen: Mehr Geld für mehr Nachwuchs nötig
Als weiteres zentrales Problem betonte Siemsen den Nachwuchsmangel. Dieser sei nur zu beheben, wenn die Apotheken besser honoriert würden. Nur dann könnten sie höhere Gehälter zahlen und mit anderen Berufen mithalten. Honorierte pharmazeutische Dienstleistungen würden dieses Problem nicht lösen, weil sie wiederum mehr Personal erfordern. Es müsse zunächst um die Entlohnung der etablierten Leistungen gehen.
Impfschulungen anvisiert
Außerdem ging es bei der Kammerversammlung in Hamburg um das Impfen in Apotheken, möglicherweise auch gegen das Corona-Virus. Ein Modellprojekt zur Grippeimpfung in Apotheken besteht in Hamburg nicht. Um die Apotheken in der Hansestadt für alle denkbaren künftigen Entwicklungen vorzubereiten, will die Kammer Schulungen für impfinteressierte Apotheker vorbereiten. Allerdings stellt die Suche nach Ärzten für solche Schulungen derzeit eine Hürde dar.
Delegierte für Apothekerversorgung gewählt
Der weitere Verlauf der Kammerversammlung war überwiegend durch Regularien geprägt. Der Haushalt für 2022 wurde verabschiedet. Außerdem wählte die Kammerversammlung acht Delegierte für die neue Delegiertenversammlung der gemeinsamen Apothekerversorgung für Niedersachsen, Hamburg und Sachsen-Anhalt. Für die Wahl gab es nur acht Kandidaten. Mit den Wahlen zur Delegiertenversammlung in den drei beteiligten Bundesländern steht die seit Jahren laufende Neustrukturierung kurz vor dem Abschluss. |
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