Arzneimittel und Therapie

DOAK auch bei Adipösen wirksam

Keine Dosisanpassung notwendig

Foto: janvier – stock.adobe.com

mab | Erhöhtes Körpergewicht geht oft mit einer veränderten Pharmakokinetik und Pharmakodynamik einher. Je nach Wirkstoff ist das nicht unproblematisch, und Dosisanpassungen sind notwendig. Bisher gab es keine Daten dazu, ob bei übergewichtigen Personen die Dosierung von direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) angepasst werden muss. Dieser Frage sind Forscher nachgegangen und haben 7642 Patienten mit Vorhofflimmern, die mindestens ein direktes orales Antikoagulans zwischen 2010 und 2017 verordnet bekommen haben, in die Studie mit eingeschlossen. Davon hatten etwa 22% eine Adipositas der Stufe I (BMI: 30 bis 34,9 kg/m2) und 19% der Stufe II (BMI: 35 bis 39,9 kg/m2) oder III (BMI: 40 kg/m2). Die Patienten wurden im Schnitt über etwa 3,8 Jahre beobachtet. Das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, war im Vergleich zu den normalgewichtigen ähnlich hoch (Stufe I: Hazard Ratio [HR] = 1,2; 95%-Konfidenzintervall [KI]: 0,5 bis 2,9 bzw. Stufe II/III: HR = 0,68; 95%-KI: 0,23 bis 2,0). Auch das Risiko, unter den direkten oralen Antikoagulanzien eine intrakranielle Blutung zu erleiden, war ähnlich hoch wie bei den Normalgewichtigen (HR = 0,64 bei Stufe I bzw. 0,66 bei Stufe II/III). Die Forscher ziehen das Fazit, dass auch bei erhöhtem Körpergewicht direkte orale Antikoagulanzien wirksam und sicher sind. |
 

Literatur

Kaplan RM et al. Efficacy and Safety of Direct Oral Anticoagulants for Atrial Fibrillation Across Body Mass Index Categories. JAHA 2020. doi: 10.1161/JAHA.120.017383

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.