Arzneimittel und Therapie

MCP gegen Leukämie

Antiemetikum eliminiert entartete Stammzellen

mab | Bei der chronisch myeloischen Leukämie (CML) werden aufgrund von entarteten blutbildenden Stammzellen (Leukämie-Stammzellen) unkontrolliert weiße Blutkörperchen gebildet. Schweizer Forscher suchen nach neuen Therapieansätzen und haben die Signalwege und Steuerungsmechanismen genauer unter die Lupe genommen. Sie fanden heraus, dass das Oberflächenmolekül CD93 eine wichtige Rolle bei der Selbsterneuerung der entarteten Stammzellen spielt. Bei normalen blutbildenden Stammzellen ist dieses Protein hingegen nicht vorhanden. CD93 könnte daher ein spezifischer Angriffspunkt darstellen, um entartete Zellen zu eliminieren. Beim Screening mit verschiedenen Wirkstoffen zeigte sich, dass das Antiemetikum Metoclopramid (MCP) die CD93-Signalübertragung blockiert. Und tatsächlich: In Tierver­suchen und auch in entnommen Stammzellen von Leukämiepatienten konnten die Wissenschaftler zeigen, dass Metoclopramid diesen Signalweg unterbricht und damit eine Vermehrung der Stammzellen in vitro verhindern kann. |
 

Literatur

Riether C et al. Metoclopramide treatment blocks CD93-signaling-mediated self-renewal of chronic myeloid leukemia stem cells. Cells 2021. doi: 10.1016/j.celrep.2020.108663

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