Wirtschaft

Großhandel unter Druck

Benzinpreise: Auch Sanacorp plant Kostenbeteiligung

cm | Die steigenden Kosten für Energie und Löhne machen den pharmazeutischen Großhändlern zu schaffen. Leidtragende sind die Apotheker, die nun vermehrt zur Kasse gebeten werden.

Die Apothekergenossenschaft Noweda passt ihre Konditionen zum 1. Juni 2022 an, wobei von zusätz­lichen monatlichen Kosten von 250 oder 350 Euro die Rede ist (s. „Teurer Sprit – teure Tour“, DAZ 2022, Nr. 12, S. 15). Doch wie sieht es bei den anderen „Großen“ der Branche aus? Während sich Phoenix und Gehe/Alliance Healthcare (AHD) nicht zur Thematik äußern wollten, liegt der Redaktion ein Statement der Sanacorp vor. Auch für deren Kunden könnte es ungemütlich werden.

Sanacorp verweist auf die schwierigen Bedingungen für den Großhandel. „Seit Jahren führen die strukturellen Veränderungen in den Sortimenten und die damit einhergehende negative Auswirkung auf die Grundspanne der Sanacorp zu einer deutlichen Verschlechterung der Großhandelsmarge“, schreibt das Unternehmen. „Aus diesem Grund besprechen unsere Gebietsleiter seit Ende vergangenen Jahres die Konditionen gemeinsam mit unseren Kunden.“

Doch die Anpassungen reichen offenbar nicht mehr aus. „Der aktuelle, rasante Anstieg der Spritpreise war damals nicht abzusehen und war bisher auch nicht das führende Thema.“ Als Pharmagroßhändler sei Sanacorp jedoch in größtem Maße abhängig von der Energiepreisentwicklung. „Aktuell analysieren wir daher die Auswirkungen der dramatisch gestiegenen Energiekosten für uns und unsere Spediteure und gleichermaßen die anstehenden Veränderungen im Mindestlohngesetz.“

In der Folge wird das Unternehmen seine Kunden wohl zur Kasse bitten. „Wir müssen davon ausgehen, dass wir, entkoppelt von den aktuell laufenden Ertragsmaßnahmen, zusätzlich auf unsere Kunden zugehen müssen.“ Zudem spielt man offenbar mit dem Gedanken, am Touren-Angebot zu schrauben. „Im Vordergrund wird neben einer Kostenbeteiligung sicherlich eine geografisch-wirtschaftlich sinn­volle Tourenoptimierung stehen“, erläutert Sanacorp. Bis dahin schultere die Genossenschaft die Mehrkosten selbst. |

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