Wirtschaft

PillPack: 6 Mio. Dollar Strafe

Amazon-Tochter belieferte mehr Insulin als verordnet

ts | Rund 5,8 Millionen US-Dollar muss die Online-Apotheke PillPack, Tochtergesellschaft des Internetriesen Amazon, an die US-Bundesregierung zahlen – wegen überhöhter Insulinrechnungen an die staatlichen Gesundheitsprogramme Medicare und Medicaid.

Wie aus einer Presseerklärung der Staatsanwaltschaft des südlichen Bezirks von New York hervorgeht, hat PillPack im Rahmen eines Vergleichs zugegeben, Patienten regelmäßig eine ganze Packung Insulinstifte gegeben zu haben. Dabei seien die von den staatlichen Gesundheitsprogrammen Medicare und Medicaid vorgeschriebenen Abgabemengen überschritten worden.

Ein Sprecher von Amazon sagte zu dem Vorgang: „Wir haben unsere Praktiken zur Verteilung von Insulinpens 2019 proaktiv überprüft und geändert. Davor war es unter den Apotheken üblich, vorverpackte Insulinpens nicht zu öffnen, um sicherzustellen, dass die Kunden genügend lebensrettende Medikamente erhalten. Einige haben dabei möglicherweise mehr Insulinpens bekommen, als die ärztlichen Verschreibungen erlaubten oder sie benötigten.“ Der Sprecher führte weiter aus, dass diese Praxis keine Auswirkungen auf die Patientensicherheit gehabt habe. Zudem sei den Kunden nie mehr als die abgegebene Menge in Rechnung gestellt worden.

Staatsanwaltschaft: PillPack hat Vertrauen missbraucht

Dagegen stellte die US-Staats­anwaltschaft fest, dass die Apo­theken die staatlichen Gesund­heitsprogramme mit korrekten Informationen versorgen und die Verschwendung von Medikamenten verhindern müssten. PillPack habe dieses Vertrauen missbraucht.

Amazon ist ein mächtiger Akteur auf dem US-Gesundheitsmarkt. Der Konzern betreibt Aktivitäten auf den Gebieten der virtuellen und persönlichen Pflege, der Versorgung mit medizinischen Produkten sowie in der Diagnostik und Pharmazie. Amazon hatte die Online-Apotheke PillPack im Jahr 2018 für 750 Mio. US-Dollar übernommen. Im November 2020 ging PillPack in die neugegründete Sparte Amazon Pharmacy ein. |

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