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Wirtschaft
Wie läuft das Jahr?
Marktdaten der Apotheken bis April 2022
Die vorige Betrachtung der Marktdaten reichte bis zum Ende der 13. Kalenderwoche (siehe AZ 2022, Nr. 17, S. 5). Nun geht es um die 14. bis 17. Kalenderwoche, also um die Zeit vom 4. April bis 1. Mai. In diese Zeit fallen die Osterfeiertage, die den Vergleich zum Vorjahr verzerren. In der 15. Kalenderwoche (mit Karfreitag) lagen die Umsatz- und Absatzzahlen im OTC-Bereich und noch mehr im Rx-Bereich gegenüber dem Vorjahr im Minus, während sie in den übrigen Aprilwochen höher als im Vorjahr waren. Der Rückgang in der 15. Woche stellt den Ausgleich für den starken relativen Anstieg in der 13. Woche dar, der durch die Feiertage im Vorjahr entstand. In der grafischen Darstellung ergeben sich fast spiegelbildlich ein Anstieg und ein Abstieg.
Rx-Absatz: mehr als 2021, weniger als 2019
Nach dem Ende der feiertagsbedingten Verzerrungen hat sich der insgesamt leicht positive Trend gegenüber 2021 bei den Rx-Daten fortgesetzt (siehe Abbildung 1). Der kumulierte Rx-Umsatz des bisherigen Jahres 2022 war bis zum Ende der 17. Kalenderwoche um 8,3 Prozent höher als im Vorjahr, der kumulierte Rx-Absatz lag 5,4 Prozent über dem Vorjahreswert. Der kumulierte Rx-Umsatz stieg gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 sogar um 16,9 Prozent, der kumulierte Rx-Absatz sank dagegen um 0,5 Prozent gegenüber 2019. Damit setzen sich die bekannten Trends fort. Der Rx-Umsatz steigt durch Hochpreiser. Beim Rx-Absatz gibt es einen kurzfristigen Aufholeffekt im Zusammenhang mit der Pandemie, aber einen langfristigen Rückgang.
OTC: Aufholprozess kommt voran
Auch im OTC-Bereich geht der positive Trend nach dem Ende der feiertagsbedingten Verzerrungen weiter (siehe Abbildung 2). Der kumulierte OTC-Umsatz des bisherigen Jahres 2022 war bis zum Ende der 17. Kalenderwoche um 15,3 Prozent höher als 2021, der kumulierte OTC-Absatz sogar um 21,9 Prozent höher als 2021. Allerdings hat das OTC-Geschäft der Vor-Ort-Apotheken 2021 noch stark unter der Pandemie gelitten. Die jüngsten Anstiege sind damit weiterhin Teil eines Aufholprozesses. Dies zeigt der Vergleich mit dem Vor-Corona-Jahr 2019. Bis zum Ende der 17. Kalenderwoche lag der kumulierte OTC-Umsatz 2022 um 13,0 Prozent unter dem Vergleichswert von 2019, der kumulierte OTC-Absatz sogar um 16,6 Prozent darunter.
Stabile absolute Daten
Neben den relativen Betrachtungen zu den Vorjahren rechnet Insight Health absolute Absätze und Umsätze von Vor-Ort-Apotheken aus den Daten der Rechenzentren hoch. Bisher liegen Daten bis zum März 2022 vor. Demnach setzten die Vor-Ort-Apotheken im März 150,7 Millionen Einheiten ab und erzielten damit 6416,9 Millionen Euro Umsatz (Absätze siehe Abbildung 3; Umsätze siehe Abbildung 4). Damit stieg der Absatz gegenüber dem Februar um 21,3 Prozent und der Umsatz um 17,1 Prozent. Dies ist zum größten Teil durch die Zahl der Arbeitstage zu erklären. Der März hatte 23 Arbeitstage (von Montag bis Freitag) und damit 15 Prozent mehr als der Februar mit 20 Arbeitstagen. Außerdem war die zweite Februarhälfte durch eine schwache Umsatz- und Absatzentwicklung aufgefallen (siehe AZ 2022, Nr. 11, S. 4). Der März hat dies ausgeglichen. Im Vergleich zum Januar mit ebenfalls 20 Arbeitstagen bot der März 14,2 Prozent mehr Absatz und 14,4 Prozent mehr Umsatz. Dies ist allein mit der Zahl der Arbeitstage zu erklären und spricht für eine stabile Lage der Vor-Ort-Apotheken. Innerhalb des Jahres 2022 ergibt sich daraus noch kein Aufwärtstrend, obwohl die grafische Darstellung dies suggeriert. |
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