Wirtschaft

Margenverfall „klar spürbar“

Phoenix Group mit soliden Zahlen für 2021/22 / Kostensteigerungen erwartet

eda | Die Mannheimer Phoenix Group blickt auf ein solides Geschäftsjahr 2021/22 zurück. Man habe die europäische Spitzen­position als Pharmagroßhändler und Apotheken­betreiber untermauert und sei gleichzeitig organisch gewachsen, betonte CEO Sven Seidel bei der Pressekonferenz am vergangenen Dienstag. Für das kommende Jahr rechnet Phoenix allerdings mit einem anhaltenden Margenverfall und massiven Kostensteigerungen.

Um rund 9 Prozent konnte die Phoenix Group ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr auf 30,7 Milliarden Euro steigern. Die Gesamtleistung wuchs in ähnlicher Größenordnung, um rund 10 Prozent, auf 39,6 Milliarden Euro. CEO Sven Seidel zeigt sich zufrieden: Im Vergleich mit den europäischen Pharmamärkten, die in derselben Zeit ein durchschnittliches Wachstum von 5,5 Prozent aufwiesen, könne man bei Phoenix von einem soliden Geschäftsjahr sprechen. Man habe die Führung untermauert und sei organisch gewachsen.

Die Phoenix Group ist vor allem im Bereich des Großhandels und mit eigenen Apothekenbetrieben in 26 europäischen Ländern aktiv. Die rund 40.000 Mitarbeiter verteilen sich auf 158 Großhandelsstandorte sowie mehr als 2800 eigene Apotheken. Darüber hinaus zählt Phoenix etwa 13.000 Kooperations- und Partnerapotheken, von denen 4500 in Deutschland liegen. Der deutsche Markt hat für die Phoenix Group traditionell eine große Bedeutung. Mit einem Umsatzanteil von 34,7 Prozent (10,7 Mrd. Euro), also etwa einem Drittel, hat er ein hohes Gewicht für das Unternehmen.

Im Ausland Corona-Impfungen in eigenen Impfzentren

Die Corona-Pandemie stellt Phoenix vor Herausforderungen: Neben der Aufrechterhaltung des eigenen Betriebs habe man mit einer sehr volatilen Nachfragesituation in den einzelnen Märkten zu tun, so Seidel. Trotzdem sei man leistungsfähig und systemrelevant. In der Schweiz, dem Vereinigten Königreich, Estland sowie Litauen wurden Corona-Impfungen in den eigenen Apotheken beziehungsweise eigenen Impfzentren durchgeführt.

Mindestlohn und Transportkosten wirken sich aus

Das Ergebnis vor Steuern, bereinigt um wesentliche Einmaleffekte, konnte man durch Akquisitionen und Investitionen deutlich steigern (334,7 Mio. Euro, +16,3 Prozent). Die für das vergangene Geschäftsjahr prognostizierte Entwicklung bei Umsatz und Ergebnis wurde damit erfüllt. Seidel sieht die Entwicklung als „besonders erfreulich“ an, betont allerdings, dass man im Geschäft mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, vor allem bei hochpreisigen Prä­paraten aufgrund der Deckelung, mit anhaltendem Margenverfall rechne. Dieser sei schon jetzt „klar spürbar“. Darüber hinaus soll es 2023 zu massiven Kostensteigerungen kommen. Durch die Anhebung des Mindestlohns sowie die höheren Energie- und Transportkosten könnte es für die Phoenix Group um eine Mehrbelastung in Höhe von einer mittleren zweistelligen Millionensumme gehen. |

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