Gesundheitspolitik

Impfen statt infizieren

Lauterbach: Sommerwelle nicht unterschätzen

ks/dpa | Bundesgesundheits­minister Karl Lauterbach (SPD) ist zuversichtlich, in Kürze die Ergebnisse seiner Verhandlungen mit Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) über die nächste Änderung des Infektionsschutzgesetzes vorstellen zu können. Indessen warnte er, ­Corona-Infektionen in der laufenden Sommerwelle zu unterschätzen oder in Kauf zu nehmen.

Wie Lauterbach am vergangenen Mittwoch sagte, gehe es bei den Verhandlungen mit Buschmann gut voran. Der Bundestag wird gleich nach seiner Sommerpause gefordert sein, über Änderungen im Infektionsschutzgesetz abzustimmen. Denn am 23. September laufen die bisherigen, nur noch sehr begrenzten Grundlagen für Maßnahmen der Länder aus.

Angesichts der Diskussion um ein mögliches Ende der Isolationspflicht machte Lauterbach deutlich, dass er keinerlei Anlass sehe, die bestehenden Regeln zu ändern. Gefordert hatte den Wegfall der Isolationspflicht der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Andreas Gassen – vor allem, um die Personalnot im Gesundheitsbereich zu lindern. Auch in der FDP findet die Idee Zuspruch.

Gegenüber dem „Kölner Stadt-­Anzeiger“ warnte Lauterbach am vergangenen Freitag, die derzeitige Infektionswelle zu unterschätzen. Die Idee, dass man sich infiziere und danach dann für immer immun sei, habe sich nicht bestätigt, sagte er. Er verwies darauf, dass man sich sehr leicht mit der aktuellen Virusvariante BA.5 anstecken könne, auch wenn man zuvor mit BA.2 infiziert gewesen war. Zudem sei bei BA.5 laut neuen Studien die Wahrscheinlichkeit größer, dass man schwer erkranke und im Krankenhaus behandelt werden müsse. Man sehe in Deutschland schon einen Anstieg der Hospitalisierungen und mehr Verlegungen auf Intensivstationen, so der Minister.

Er wandte sich auch gegen Gassens Darstellung, die Omikron-­Variante sei „fast als Friedens­angebot des Virus“ zu bezeichnen. Eine Annahme eines solchen Angebots würden viele mit dem Tod bezahlen. Die Probleme lösten sich „nicht durch eine ständige Infektion, sondern durch bessere Impfstoffe“, so Lauterbach. |

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