Wirtschaft

Neues Geld für Zur Rose

139 Mio. CHF durch Wandelanleihe und Kapitalerhöhung

tmb | In der vorigen Woche hatte die AZ über Verkaufsgerüchte um die Zur Rose Group berichtet, insbesondere wegen des Finanzbedarfs. Nun hat sich das Unternehmen mit zwei Kapitalmaßnahmen neues Geld verschafft.

Am 31. August kündigte die Zur Rose Group eine Wandelanleihe über etwa 100 Millionen Schweizer Franken und eine Kapitalerhöhung von etwa 50 Millionen Franken aus dem bestehenden genehmigten Kapital an. Für die Wandel­anleihe mit einer Laufzeit bis September 2026 werde ein Zinssatz zwischen 6,125 und 6,875 Prozent pro Jahr erwartet. Schon am Donnerstagmorgen meldete das Unternehmen, die Wandelanleihe sei im Umfang von etwa 95 Millionen Franken zu einem Zinssatz von 6,875 Prozent platziert worden. Sie werde vorläufig den Investoren zugeteilt, die an dem Angebot teilnehmen. Diese Zuteilung werde anteilig im Verhältnis zur Anzahl der ausgeübten Zeichnungsrechte der bisherigen Aktionäre gekürzt. Der anfängliche Wandlungspreis betrage 49,725 Franken. Für die neuen Aktien sei im beschleunigten Bookbuilding ein Preis von 39 Franken ermittelt worden. Die Kapitalerhöhung ergebe damit einen Bruttoerlös von 44 Millionen Franken. Am Vortag hatte der Aktienkurs 45,82 Franken betragen.

Mit den beiden Kapitalmaßnahmen nimmt das Unternehmen also etwa 139 Millionen Franken ein, zahlt für die Wandelanleihe einen hohen Zins am oberen Ende der angegebenen Spanne und platziert Aktien mit einem Abschlag von 14,9 Prozent (gemäß Berechnung von Zur Rose). Über den Finanzbedarf des Unternehmens gibt es unterschiedliche Angaben. Im Bericht der Zur Rose Group über das erste Halbjahr hieß es, im Juli 2023 müsse eine ausste­hende 2,5-prozentige Anleihe über 115 Millionen Franken zurück­gezahlt werden. Dafür sei „eine teilweise Refinanzierung notwendig“. Ein Analyst der Berenberg Bank hatte den Finanzbedarf für das nächste Jahr allerdings auf etwa 300 Millionen Franken geschätzt (s. AZ 2022, Nr. 35, S. 5). Langfristig dürfte entscheidend sein, ob das Unternehmen den schon lange andauernden Mittelabfluss stoppen kann. |

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