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Gesundheitspolitik
Kommentar: An der falschen Stelle gespart
Die hochansteckende Omikron-Variante fordert ihren Tribut: Immer mehr PCR-Tests werden notwendig, um Erkrankte zu identifizieren und um Infizierte sowie Kontaktpersonen freizutesten, damit sie an ihren Arbeitsplatz zurückkehren dürfen. Wenig verwunderlich ist es da, dass das Testwesen an seine Grenzen stößt. Damit zumindest Beschäftigte in Krankenhäusern, stationären Pflegeeinrichtungen etc., die nicht auf die unzuverlässigeren Schnelltests ausweichen können, möglichst bald ihre Tätigkeit wieder aufnehmen, sollen nun medizinische Labore dazu verpflichtet werden, deren Probenmaterial vorrangig zu untersuchen.
Vor diesem Hintergrund ist allerdings nicht verständlich, dass Apotheken, die anspruchsberechtigten Personen PCR-Tests anbieten wollen, ausgebremst werden. Denn angesichts der Honorierung von 30 Euro, die in vielen Fällen nicht einmal die Materialkosten, geschweige denn die Anschaffung bzw. Miete des notwendigen Geräts und schon gar nicht den Arbeitsaufwand deckt, wird kaum eine Apotheke bereit sein, diese Leistung anzubieten. Dabei gäbe es genügend Kollegen, die hier in die Bresche springen würden – nur draufzahlen will natürlich keiner.
Auch wenn das Bundesgesundheitsministerium hier offensichtlich an der falschen Stelle spart – zumindest wendet Minister Lauterbach nicht die Methode Spahn an. Dieser hatte die Apotheken bei der Durchführung von Schnelltests sowie beim Ausstellen der Impfzertifikate mit anständigen Honoraren geködert und diese dann schon bald deutlich abgesenkt. Da wäre es ein schöner Kontrast, wenn Lauterbach nun den umgekehrten Weg wählte.
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