Wirtschaft

Phoenix Group kauft Teile von McKesson Europe

Mannheimer erschließen Gesundheitsmärkte in Belgien, Irland, Portugal und Slowenien

eda | Die Mannheimer Phoenix Group meldet die größte Akquisition in ihrer Unternehmens­geschichte: Mit der vollumfänglichen Genehmigung der Übernahme von Teilen McKesson Europes hat Phoenix seine europaweite Markführerschaft ausgebaut. Die Transaktion stand unter Vorbehalt der französischen Kartellbehörde.

Um sich im europäischen Marktumfeld noch robuster aufzustellen, hatte die Mannheimer Phoenix Group bereits im Juli 2021 eine Vereinbarung zur Akquisition von Teilen von McKesson getroffen. Diese umfasst unter anderem die Präsenzen in Belgien, Frankreich, Irland, Italien, Portugal, Slowenien sowie die McKesson-Europazentrale in Stuttgart. Wie CEO Sven Seidel damals mitteilte, stand die Transaktion unter Vorbehalt der französischen Kartellbehörde.

Ehemaliger Gehe-Standort Stuttgart wird zu IT-Hub

Zum 31. Oktober 2022, also fast eineinhalb Jahre später, kann Phoenix nun die erfolgreiche Transaktion mehrerer McKesson-Landesgesellschaften vermelden. Vorausgegangen sei die vollumfängliche Genehmigung der Wettbewerbsbehörden. Der Kaufvertrag umfasst die 2021 verein­barten McKesson-Unternehmen in Belgien, Frankreich, Irland, Italien, Portugal und Slowenien sowie ein Shared Service Centre in Litauen, die deutsche recucare GmbH, McKessons Europazentrale in Stuttgart und die Minderheitsbeteiligung am Gemeinschafts­unternehmen Brocacef Groep in den Niederlanden. Den Standort Stuttgart will Phoenix als weiteren IT-Hub halten. Andere zentrale Funktionen sollen aber organisa­torisch in den Mannheimer Hauptsitz inte­griert werden.

Für Phoenix stellt der McKesson-Deal die bisher größte Akquisition in der Unternehmensgeschichte dar. Während die Aktivitäten in Frankreich und Italien ausgebaut werden, erschließt die Gruppe in Belgien, Irland, Portugal und Slowenien neue Gesundheits­märkte. Von nun an ist Phoenix als Pharmagroßhändler, Apothekenbetreiber und Dienstleister für die pharmazeutische Industrie in 29 Ländern präsent, beschäftigt mehr als 45.000 Beschäftigte an 224 Standorten und zählt mehr als 3200 eigene und 17.000 Partnerapotheken.

„Durch die geografisch wie operativ breitere Aufstellung rücken wir noch näher an unsere Kunden und Patienten heran. Unsere gestärkte Position werden wir dazu nutzen, um für die Menschen in Europa noch intensiver an einer sicheren, zuverlässigen und zukunftsweisenden Gesundheits­versorgung zu arbeiten“, sagt CEO Sven Seidel.

Man wolle die von McKesson Europe lokal etablierten Marken im Pharmagroß- und Apothekeneinzelhandel vorerst weiterführen. Dank der gebündelten Expertise beider Unternehmen sollen alle Kundengruppen von zusätz­lichen Produkten und Dienst­leistungen entsprechend ihrer lokalen Bedürfnisse profitieren.

Im vergangenen Mai blickte Phoenix-CEO Seidel auf ein „solides“ Geschäftsjahr 2021/22 zurück. Um rund 9 Prozent konnte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr auf 30,7 Milliarden Euro gesteigert werden. Die Gesamtleistung wuchs in ähnlicher Größenordnung, um rund 10 Prozent, auf 39,6 Milliarden Euro. Im Vergleich mit den europäischen Pharmamärkten, die in derselben Zeit ein durchschnitt­liches Wachstum von 5,5 Prozent aufwiesen, könne man bei Phoenix von einem soliden Geschäftsjahr sprechen, erklärte Seidel damals. Man habe die Führung unter­mauert und sei organisch gewachsen. Doch im Rx-Geschäft werde durch den wachsenden Anteil von Hochpreisern der Margenverfall „klar spürbar“. Außerdem erwartet Phoenix für 2023 Kostensteigerungen im mittleren zweistelligen Mil­lionenbereich. |

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