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- AZ 49/2022
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Gesundheitspolitik
Taskforce Lieferengpässe
Holetschek kritisiert Untätigkeit der Bundesregierung
Anlässlich des Besuchs einer Apotheke in Dachau mahnte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek an, dass die Bundesregierung bei den Lieferengpässen endlich handeln müsse: „Bei uns stehen alle Alarmsignale auf Rot, aber vom Bundesgesundheitsminister hören wir nur vage Ankündigungen hinsichtlich eines Generikagesetzes.“ Das Schlimmste sei, dass Lauterbach das Problem noch verschärfe: „Die Maßnahmen seines GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes werden auch im Bereich der innovativen Arzneimittel am Ende zu noch mehr Verlagerung in den asiatischen Raum und andere Billiglohnländer führen. Uns droht eine Abhängigkeitsfalle.“ Benötigt würden nun wirksame Maßnahmen zur Stärkung des Arzneimittelstandorts Deutschland und eine Wiederaufnahme des Pharma-Dialogs, den die Bundesregierung habe einschlafen lassen, forderte Holetschek weiter.
Bayern habe schon im letzten Jahr ein Gutachten beauftragt, das klar Handlungsfelder benenne. Ansatzpunkte seien u. a. eine gezielte Strukturpolitik, das Setzen von Anreizen und die Diversifizierung von Lieferketten, damit die Pharmaunternehmen Wirkstoffe von verschiedenen Herstellern beziehen könnten. Außerdem müssten europäische Produktionsstandorte erhalten und deren Ausbau gefördert werden, um die Lieferketten zu verkürzen. „Wir müssen unsere Abhängigkeit von Ländern mit Produktionsmonopolen beenden und weniger krisenanfällige Lieferketten schaffen!“, so der bayerische Minister.
Diese Ansatzpunkte und weitere Maßnahmen soll die Pharma-Taskforce ausarbeiten, erklärte Holetschek. Mitwirken werden der Bayerische Apothekerverband sowie Verbände und Firmen der pharmazeutischen Industrie, Pharmagroßhändler und Krankenkassen. Auch der Bayerische Pharmagipfel im kommenden Frühjahr soll sich damit beschäftigen. „Wir werden das Thema in die Gesundheitsministerkonferenz einbringen. Denn klar ist: Den Ländern sind in der Umsetzung leider die Hände gebunden. Der Bund und die Europäische Union sind gefordert“, so Holetschek. |
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