Gesundheitspolitik

Lindemann statt Ullmann

FDP-Fraktion: Neuer Berichterstatter für Apotheken

cha | Bislang war mit Andrew Ullmann ein kompetenter und sachorientierter Gesundheits­politiker als Berichterstatter für Arzneimittel/Apotheken in der FDP-Bundestagsfraktion zuständig. Doch nun übernimmt Lars Lindemann dieses Fachgebiet. Von ihm dürften die Apotheken nicht Gutes erwarten können.
Foto: lars-lindemann.de

Lars Lindemann (FDP) findet, es müsse „nicht an jeder Straßenecke eine Apotheke geben“.

In Apothekerkreisen sorgte Lindemann für Aufsehen, als 2019 der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands (SpiFa), der als Dachverband mehr als 160.000 in Deutschland tätige Fachärzte in Klinik und Praxis repräsentiert, eine Kooperation mit DocMorris ankündigte. Man wolle zukünftig „bei der Umsetzung von innovativen Lösungen in den Bereichen Arz­neimitteltherapiesicherheit und E-Rezept“ kooperieren, im Zentrum der Zusammenarbeit solle ein Pilotprojekt zur Einführung des elektronischen Rezepts stehen. SpiFA-Geschäftsführer war seinerzeit Lindemann. Zwar beteuerte dieser gegenüber der Ärzte Zeitung, es gehe „in keinster Weise darum, die freie Apothekenwahl einzuschränken“. Doch dass Linde­mann keine allzu große Affinität zu den Vor-Ort-Apotheken hat, wurde schon zuvor deutlich. So äußerte er im Jahr 2012 während seiner Zeit als FDP-Abgeordneter im Bundestag anlässlich der geplanten Erhöhung des Apothekenhonorars in der „Welt“ , dass man „eine Strukturbereinigung“ auf dem Apothekenmarkt brauche. „Es muss nicht an jeder Straßenecke eine Apotheke geben“, so Lindemann. „Es gibt mehr Apotheken als Tankstellen in Deutschland und mir ist kein Deutscher bekannt der nicht wüsste, wie er rasch an Benzin käme.“

Dass nicht nur die Apotheker Lindemann kritisch sehen, zeigte sich, als er 2017 eines der unabhängigen Mitglieder beim G-BA werden wollte. Doch seine Bewerbung scheiterte – einige Abgeordnete im Gesundheitsausschuss hegten wohl Zweifel an seiner Unabhängigkeit. |

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.