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DAZ aktuell
Keine Winterbevorratung mit Ratiopharm
Folge des Engpasses bei Kinder-Schmerzmitteln
Am 15. Juli hat Ratiopharm, das als einer der Hauptversorger mit Kinder-Schmerzmitteln gilt, Apotheken in einem der Redaktion vorliegenden Schreiben mitgeteilt, dass Vorbestellungen für die Winterbevorratung derzeit nicht bedient werden. Wörtlich heißt es in dem Schreiben: „Leider können die von Ihnen im Vorverkauf bestellten Artikel nicht geliefert werden und der Auftrag wird gelöscht.“
Betroffen sind folgende Produkte:
- Ibu-Ratiopharm Saft 100 ml, 20 mg/ml und 40 mg/ml
- Paracetamol Ratiopharm Lösung 100 ml
- Paracetamol Ratiopharm Suppositorien, 10 Stück, 75 mg, 125 mg und 250 mg sowie
- Paracetamol Brausetabletten 10 Stück, 500 mg.
Ratiopharm begründet die Stornierung mit Lieferengpässen, die einerseits auf einen „unerwarteten und stark erhöhten Bedarf im Markt“ zurückzuführen seien, andererseits auf Lieferverzögerungen seitens der Wirkstoffproduzenten. Man bedauere die aktuelle Lage, habe derzeit jedoch einfach keine Lagerbestände zur Verfügung, um die Bestellungen abzuwickeln. Die Produktion laufe aber auf Hochtouren, versichert Ratiopharm. Zudem stelle man zusätzliche Fachkräfte ein, um die hauseigenen Personalressourcen auszubauen. „Sollte Ihr Großhandel derzeit über die oben aufgeführten Artikel verfügen, so handelt es sich größtenteils um Mengen für den täglichen Bedarf, die nicht ausreichen, um Überweiser-Bevorratungen zu bedienen.“ Daran könne auch der Außendienst nichts ändern – „wir bitten Sie daher bis auf Weiteres davon abzusehen, Überweiseraufträge mit diesen Produkten zu tätigen“.
Entspannung der Lage kann noch dauern
Wann der Lieferengpass behoben sein wird, lässt sich derzeit noch nicht absehen, wie der Hersteller auf Anfrage der DAZ mitteilt. „Wir haben derzeit keine Lagerbestände für Ibu-ratiopharm Saft sowie Paracetamol-ratiopharm Zäpfchen und Brausetabletten verfügbar und können Aufträge dazu leider nicht bedienen“, erklärt eine Sprecherin gegenüber der Redaktion. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Produkte wieder für den Markt zur Verfügung zu stellen. Leider können wir aktuell keine Angaben dazu machen, wann diese wieder geliefert werden können.“
BfArM sieht nur leichte Unterversorgung
Der aktuelle Vorgang bei Ratiopharm sowie die Erfahrungen, die Apotheken derzeit beim Versuch des Bezugs von Kinder-Schmerzmitteln anderer Hersteller machen, steht in krassem Widerspruch zur Sicht des BfArM auf die Problematik. Dem BfArM sei bekannt, dass es vor allem bei der Versorgung mit Paracetamol-Fiebersäften zurzeit zu einer eingeschränkten Verfügbarkeit kommen kann, hat ein Sprecher gegenüber der DAZ erklärt. Im Juni habe die Behörde ebenfalls eine leichte Unterversorgung mit Ibuprofen-haltigen Fiebersäften festgestellt. Diese soll aber zwischenzeitlich, nach Kenntnisstand des BfArM, weitgehend aufgelöst worden sein. Dass Apotheken nach wie vor über Lieferengpässe klagen, führt man auf die ungleichmäßige Verteilung der bestehenden Kontingente zurück, sodass es lokal zu einzelnen Nichtverfügbarkeiten kommen kann. |
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