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Offener Brief aus Brandenburg
Apotheker schreiben an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach
„Die aktuellen Planungen befremden uns umso mehr, weil bei den Apotheken definitiv keine Effizienzreserven mehr vorhanden sind“, erklärt der Vorsitzende des Apothekerverbandes Brandenburg Olaf Behrendt in einer Mitteilung zum Offenen Brief. Schließlich sei die Arzneimittelpreisverordnung als Grundlage der Apothekenvergütung bis auf eine geringfügige Ausnahme seit 18 Jahren nicht angepasst worden. Alle Preissteigerungen bei Mieten, Mitarbeitergehältern, Energiekosten, durch die Inflation etc. mussten und müssten aus gleichbleibenden Vergütungen finanziert werden.
„Nichts belegt die Bedrohung der flächendeckenden Arzneimittelversorgung eindrucksvoller als die seit Jahren sinkende Zahl der Vor-Ort-Apotheken – auch und besonders in der Coronazeit“, ergänzte Kammerpräsident Jens Dobbert. Das den Apotheken vorgerechnete Umsatzplus in den Pandemiejahren sei in der Praxis also nicht als Gewinnplus angekommen. Denn Apotheken würden immer nur dann geschlossen, wenn sie nicht verkauft werden könnten.
Die brandenburgischen Apotheker nutzen ihren offenen Brief überdies, um den Bundesgesundheitsminister aufzufordern, sich für ein Pharmaziestudium in Brandenburg einzusetzen. Das sei die einzig wirksame Möglichkeit, dem Personalmangel in den Apotheken ihres Bundeslandes entgegenzuwirken und die Versorgungslage dauerhaft zu stabilisieren.
Nicht zuletzt luden die Unterzeichner des Briefes Lauterbach oder auch Mitglieder der Leitungsebene seines Hauses zu einem Besuch in ihre Apotheke ein. Am konkreten Beispiel vor Ort lasse sich wohl am besten erklären, wie bedroht die flächendeckende Arzneimittelversorgung durch die Apotheken inzwischen sei. |
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