Wirtschaft

Bereit fürs E-Rezept via eGK?

Einige Softwarehäuser wollen am 1. Juli das neue Einlöseverfahren anbieten

jb | Am 1. Juli soll der E-Rezept-Abruf via eGK in den Apotheken starten, so hat es zumindest Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach angekündigt. Der limitierende Faktor könnte theoretisch neben der mangelnden Bereitschaft der Ärzteschaft, E-Rezepte auszustellen, die Apothekensoftware sein. Die ersten Hersteller vermelden aber nun, dass sie bereit sind.

Der E-Rezept-Abruf via eGK soll endlich starten. Am 1. Juli soll es soweit sein. Dann könnten Patienten das erste Mal das E-Rezept in den Apotheken ganz einfach über ihre Versichertenkarte abrufen lassen. „Bis Ende Juli werden voraussichtlich schon 80 Prozent der Apotheken in Deutschland an das System angeschlossen sein“, so Lauterbach vor Kurzem. Anke Rüdinger, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes, hatte Lauterbachs Aussage bereits zurecht gerückt. Sie sei „missverständlich und irre­führend.“ Denn: „Alle Apotheken in Deutschland sind bereits seit dem 1. September 2022 an das E-Rezept-System angebunden und somit technisch in der Lage, E-Rezepte zu empfangen.“ Offenbar beziehe sich die Äußerung des Ministers auf den neuen Einlöseweg. Auch hier seien die Apotheken sehr weit. „Innerhalb des Monats Juli werden voraussichtlich alle Apotheken den eGK-Einlöseweg anbieten können“, so Rüdinger. Fraglich sei allerdings, ob die Ärzte diese neue, digitale Verordnungsvariante dann auch nutzen werden.

Pharmatechnik und CGM sind bereit

Ob sich am Verordnungsverhalten der Ärztinnen und Ärzte tatsächlich etwas ändert, wird sich zeigen. Abgesehen davon, dass sie mit dem Einlöseweg ohnehin nichts zu tun haben, hält sich ihre Begeisterung fürs E-Rezept nach wie vor in Grenzen. Im Referentenentwurf für das Digitalgesetz ist nun vor­gesehen, ihnen die Vergütung um 1 Prozent zu kürzen, wenn sie künftig nicht nachweisen können, dass sie in der Lage sind, E-Rezepte zu verwenden. Das könnte Wirkung zeigen, doch das Gesetz ist noch lange nicht beschlossen.

An den Apotheken sollte die eGK-Lösung auf jeden Fall nicht scheitern. Zwar werden nicht alle Anbieter zum 30. Juni die benötigte Technik bereitstellen, aber einige eben doch. Die Übrigen werden im Laufe des Julis folgen. Startklar ist beispielsweise Pharmatechnik. Wie das Unternehmen mitteilt, sind alle Apotheken mit der Pharmatechnik-Software Ixos und der TI von Pharmatechnik ab 1. Juli 2023 bereit für die neue eGK-Lösung. Apotheken sollten jetzt ihre kooperierenden Arztpraxen und Kunden darüber informieren, dass sie die digitale und sichere eGK-Steck­lösung anbieten und ab 1. Juli 2023 ready sind für die papierlose Einlösung von E-Rezepten. Auch das Team soll über die neue Einlösemöglichkeit für das E-Rezept informiert werden, damit alle darauf vorbereitet sind, heißt es.

Ebenfalls gerüstet sind CGM zu­folge alle Apotheken, die Winapo ux oder Winapo 64 nutzen, und zwar auch zum 1. Juli. Bereits Anfang Juni habe man den Rollout der eGK-Lösung bei den Pilot-Apotheken durchgeführt, heißt es in einer Mitteilung. Nun werde die Funktion in Chargen an alle Kunden ausgerollt. |

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.