Wirtschaft

Pollensaison: Engpässe waren meist zu meistern

APOkix-Umfrage im Juni: Pollensaison ohne große Ausreißer / Wirtschaftliche Lage bleibt angespannt

ks | Die Apotheken waren auch in diesem Jahr gut auf die Pollen- und Allergiesaison vorbereitet und konnten die betroffenen Patient:innen im Regelfall umgehend versorgen. Das zeigt die APOkix-Juni-Umfrage. Knapp 40 Prozent mussten demnach zumindest gelegentlich Lieferengpässe bewältigen, was zwar aufwendig war, aber meist gelang. Indessen ist im Juni die wirtschaftliche Stimmungslage weiter gesunken.

Die Pollen- und Allergiesaison stand im Juni im Mittelpunkt der APOkix-Umfrage, an der sich diesmal 157 Apothekenleiterinnen und -leiter beteiligt haben. 43 Prozent gaben an, die Saison sei weitgehend durchschnittlich verlaufen. 36 Prozent empfanden sie als leicht überdurchschnittlich, 11 Prozent als stark überdurchschnittlich. Gefragt wurde auch, ob es Lieferengpässe bei den benötigten Arzneimitteln für Allergiker:innen gab. Hier berichteten 12 Prozent der Teilnehmer:innen von Engpässen in hohem Maße, bei 27 Prozent traten sie in geringem Maß auf. 51 Prozent stuften die Engpässe als nicht wesentlich ein, 10 Prozent nahmen gar keine wahr.

Verunsicherte Patienten

Gab es aber einen Engpass, so bedeutete das für die betroffenen Apotheken meist einen erhöhten Zeit- und Beratungsbedarf: Bei 51 Prozent war dies „sehr häufig“ der Fall, bei 36 Prozent „eher häufig“. 16 Prozent erklärten, ein Austausch des nicht verfügbaren Präparats sei sehr häufig gut möglich gewesen – durch ein Ersatzpräparat mit einem anderen Wirkstoff. Bei 57 Prozent war dies eher häufig der Fall. Nur 16 Prozent konnten sehr häufig ein Ersatz­präparat mit demselben Wirkstoff finden, 48 Prozent „eher häufig“. Die betroffenen Patienten und Patientinnen reagierten allerdings oftmals unverständig, verärgert oder verunsichert (sehr häufig: 43 Prozent, eher häufig: 26 Prozent). Insgesamt 68 Prozent der Befragten sagten auch, es habe erhöhten Abstimmungsbedarf mit den Ärzten gegeben.

Trotz allem: 96 Prozent der befragten Apothekenleiter:innen stimmten der Aussage zu, dass sie in diesem Jahr gut auf die Pollen­saison vorbereitet waren und die Patienten bislang umgehend versorgen konnten. 94 Prozent halten demnach ganzjährig einen ausreichenden Bestand an Antiallergika vor. Die Hälfte der APOkix-Teilnehmer:innen hat allerdings den Eindruck, dass Allergiker:innen ihren Bedarf an Arzneimitteln häufiger übers Internet als über Vor-Ort-Apotheken decken.

Persönliche Beratung durch geschultes Personal

Dabei setzen die Apothekenleiterinnen und -leiter selbst vor allem auf die persönliche Beratung der betroffenen Kunden und Kundinnen durch geschultes Personal. 85 Prozent bieten dies an. 48 Prozent setzen zudem auf Informa­tionsmaterialien, zum Beispiel Flyer, zur Behandlung von Allergien bzw. deren Symptomen.

Der Index für die aktuelle Geschäftslage ist weiter auf Talfahrt.

Stimmung weiter im Sinkflug

Was die allmonatliche Stimmungsabfrage betrifft, so sanken im Juni beide Indizes: Der für die aktuelle Geschäftslage lag bei nur noch 64,3 Punkten. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Minus von 48,4 Punkten. Nur 13 Prozent beurteilen ihre derzeitige Lage „eher positiv“, 39 Prozent als neutral, der Rest bewertete sie negativ. Ein Indexwert von 100 entsteht bei einer ausgeglichenen Stimmung. Bei der für die kommenden zwölf Monate erwarteten Geschäftsentwicklung sieht es noch düsterer aus: Hier liegt der Index bei 43,9 Punkten. Nur 8 Prozent erwarten eine Bes­serung, 29 Prozent glauben an eine stabile Lage, der Rest rechnet damit, dass sich die Geschäfte schlechter entwickeln werden.

Im nächsten Monat wird man sehen, ob die weitgehende Abschaffung von Nullretaxationen und das Ende der Präqualifizierung die Stimmungslage verbessern. |

APOkix wird vom Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) initiiert und durchgeführt, die Noweda eG unterstützt APOkix im Rahmen eines Sponsorings, Medienpartner ist der Deutsche Apotheker Verlag.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.