- DAZ.online
- DAZ / AZ
- AZ 35/2023
- Keine Ersparnis für die ...
Gesundheitspolitik
Keine Ersparnis für die Kassen
Wegen neuer TI-Pauschalen: Konnektorupdate ist nicht günstiger als ein Austausch
Ob TI-Konnektoren tatsächlich nach fünf Jahren ausgetauscht werden müssen, wurde lange diskutiert. Ja, nein, später – die Meinungen gingen weit auseinander. Losgetreten hatte die Debatte der Chaos Computer Club, der den von der Gematik für unerlässlich befundenen Austausch der Geräte für unnötig erklärt hatte. Millionen Euro würden unnötigerweise versenkt werden, hieß es, weil ein Austausch teurer als ein Update sei. Schließlich ruderte die Gematik teilweise zurück und erklärte, dass zumindest für die Zertifikate, deren Gültigkeit nach August 2023 endet, Alternativen zum Austausch angeboten werden, zum Beispiel eine Laufzeitverlängerung. Der Hardwaretausch sei aber insgesamt als sicherste und wirtschaftlichste Lösung identifiziert worden. Seit Dezember 2022 gibt es aber nun die Option der Laufzeitverlängerung der Spezifikation, und diese muss von den Herstellern umgesetzt werden.
Secunet hatte bereits im Juni angekündigt, dass das Update im August zur Verfügung stehen soll. Das ist offenbar gelungen. Wie „Handelsblatt Inside“ berichtet, hat die Gematik die Zulassung für das Update erteilt. Die österreichische Firma Rise erwartet diese demnach in Kürze, bei CGM sei noch unklar, wann sie umgesetzt werde.
Da aber mittlerweile die Kassen keine einzelnen TI-Komponenten mehr erstatten, sondern nur noch eine Pauschale, macht es für sie tatsächlich keinen Unterschied, ob ein Leistungserbringer seinen Konnektor tauscht oder updated.
Günstiger für die Apotheken und Arztpraxen
Für den Leistungserbringer hingegen fällt ein Update günstiger aus. Ein Secunet-Sprecher erklärt dazu auf Nachfrage: „Die Laufzeitverlängerung fällt wesentlich günstiger aus als die Anschaffung eines neuen Konnektors“. Zu den genauen Preisen könne man sich jedoch nicht äußern, da sowohl das Update als auch die Neuanschaffung über die Vertragspartner laufe. „Wir sind lediglich Hersteller bzw. Anbieter“, heißt es.
Die Tage der Konnektoren sind gezählt
Man müsse aber beachten, dass zwei unterschiedliche Leistungen erworben werden, so der Sprecher weiter: Mit der Laufzeitverlängerung biete Secunet Nutzer:innen des eigenen Konnektors eine schnelle und unkomplizierte Alternative und verschaffe ihnen Zeit bis Ende 2025, um sich für ihren zukünftig favorisierten Weg in die TI zu entscheiden – ab diesem Herbst soll mit dem TI-Gateway und dem Highspeedkonnektor eine rechenzentrumsbasierte Lösung zur Verfügung stehen, die lokale Konnektoren überflüssig macht. Secunet bereitet sich auf diese nächste Evolutionsstufe der TI nach eigener Aussage parallel vor. Ein neuer Secunet-Konnektor hingegen könne für mindestens fünf Jahre zuverlässig verwendet werden, so der Sprecher.
Ob das jemand möchte, wenn künftig mit dem TI-Gateway eine Alternative ohne Konnektor vor Ort zur Verfügung steht, ist allerdings fraglich. |
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.