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Wirtschaft
Weiterhin Luft nach oben
APOkix-Umfrage zu pDL: Für viele ein Zuschussgeschäft
Bei der grundsätzlichen Bewertung der pDL fällt das Urteil aktuell bei 30 Prozent der 164 befragten Apothekenleiter:innen „sehr“ oder „eher“ positiv aus. 37 Prozent bezeichnen sich in dieser Frage selbst als zwiegespalten, 33 Prozent werten die Dienstleistungen „eher“ oder „sehr“ negativ.
Die am häufigsten angebotene Dienstleistung ist die standardisierte Einweisung in die korrekte Arzneimittelanwendung und Üben der Inhalationstechnik (59%). Weitere 20 Prozent planen, diese künftig anzubieten. Auf Platz zwei folgt die standardisierte Risikoerfassung bei Bluthochdruck-Patienten, die in den Apotheken von 50 Prozent der Befragten angeboten wird. 27 Prozent wollen noch nachziehen. Die erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation haben 46 Prozent im Angebot, 23 Prozent planen dies. Nach wie vor abgeschlagen sind die zwei sehr speziellen Dienstleistungen für Patient:innen unter oraler Antitumortherapie oder nach Organtransplantation. 10 bzw. 8 Prozent bieten diese pharmazeutische Betreuung an; 25 bzw. 17 Prozent planen dies.
Bescheidene Nachfrage
Ebenfalls ernüchternd ist, was die Befragten zur Kundennachfrage berichten: Am gefragtesten ist hier die Medikationsberatung bei Polymedikation (sehr hoch: 3%, hoch: 20%, niedrig: 42%, sehr niedrig: 28%, überhaupt keine Nachfrage: 8%). Bei der Blutdruckmessung gab nur ein Prozent eine sehr hohe Nachfrage an, 10 Prozent eine hohe, 39 Prozent eine niedrige, die übrigen 60 Prozent eine sehr niedrige oder gar keine. Die Einweisung in die Inhalationstechnik ist bei 11 Prozent hoch gefragt, bei 35 Prozent nur niedrig. 54 Prozent berichten von einer sehr niedrigen oder gar keiner Nachfrage. 6 Prozent gaben auch eine hohe Nachfrage nach pharmazeutischer Betreuung von Krebspatienten an.
Abgesehen von der bescheidenen Nachfrage – was steckt noch hinter dem zögerlichen Angebot der pDL? Bei 82 Prozent der Befragten mangelt es an Zeit und/oder Personal. 55 Prozent finden sie zu bürokratisch, 40 Prozent beklagen eine unzureichende Vergütung.
82 Prozent stimmten überdies der Aussage zu, dass die pDL für sie aktuell ein Zuschussgeschäft seien. 51 Prozent hatten eine höhere Nachfrage erwartet. 95 Prozent finden, dass Patient:innen, für die die Dienstleistungen genau das richtige sind, oft nicht hinreichend über diese informiert seien. Dennoch: Zwei Drittel wollen den Austausch mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten zu pDL künftig ausbauen. Zumal 77 Prozent der Aussage zustimmen, dass das Angebot nur sinnvoll ist, wenn Apotheken und Ärzte eng zusammenarbeiten – allerdings erleben 69 Prozent hier eine zurückhaltende oder ablehnende Haltung der ärztlichen Kolleginnen und Kollegen. 24 Prozent berichten hingegen von einem sehr guten Austausch.
Letztlich stimmten aber nur 40 Prozent der Aussage zu, dass sie in den pDL großes Potenzial für die Zukunft ihrer Apotheke sehen.
Düstere Stimmung
Was die allmonatlich abgefragte Stimmungslage betrifft, so bleibt diese düster. Der Index für die aktuelle Geschäftslage erreicht einen Wert von 53,7 Punkten – das sind 42,3 Punkte weniger als im Vorjahr. Bei einem Indexwert von 100 Punkten halten sich positive und negative Einschätzungen die Waage. Doch derzeit bewerten nur 7 Prozent ihre Situation positiv, 57 Prozent sehen sie negativ. Noch schlechter steht es um die Erwartungen, hier liegt der Index bei nur 48,8 Punkten. |
APOkix wird vom Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) initiiert und durchgeführt, die Noweda eG unterstützt APOkix im Rahmen eines Sponsorings, Medienpartner ist der Deutsche Apotheker Verlag.
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