Wirtschaft

Fusion missglückt

BAH und BPI verschmelzen nicht zu einem Verband

ks | Es hat wieder nicht geklappt: Auch im zweiten Anlauf ist eine Fusion des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) und des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI) nicht geglückt.

Es klang überzeugend und vielversprechend: BAH und BPI wollten ihre Kräfte bündeln und sich zum Verband der Pharmazeutischen Industrie (VPI) zusammenschließen. Anders als die Spezialverbände Pro Generika und der Verband forschender Pharma-Unternehmen vertreten BAH und BPI ein sehr breit aufgestelltes Firmenspektrum, das sich teilweise überschneidet und gemeinsame Ziele verfolgt.

Am vergangenen Dienstag sollten die BAH-Mitgliederversammlung und die BPI-Delegiertenversammlung über einen Verschmelzungsvertrag abstimmen. Bei der BAH-Mitgliederversammlung sah auch alles so aus, als würde es klappen. Beim letzten Annäherungsversuch der beiden Verbände war es letztlich an ihm gescheitert. Nun schaffte es der BAH, die nötige Mehrheit seiner Mitglieder zu überzeugen: Nach einer offen geführten Diskussion, bei der Zweifler:innen ebenso zu Wort kamen wie glühende Verfechter:innen der Fusion, kam es zu einer ebenso offenen Abstimmung. 86 Prozent stimmten der Verschmelzung zu. Doch als am Nachmittag der BPI-Vorsitzende Hans-Georg Feldmeier zum BAH kam, um über das Abstimmungsergebnis seines Verbandes zu berichten, brachen alle Hoffnungen zusammen. Die BPI-Delegierten hatten den Vorbereitungen der Sondierungsgruppe in geheimer Abstimmung einen Strich durch die Rechnung gemacht – nur 63 Prozent stimmten für die Fusion. Das ist zwar eine Mehrheit, aber für die Fusion wären 75 Prozent nötig gewesen.

Feldmeier zeigte sich beeindruckt von der Zustimmung beim BAH – und betonte zugleich, dass er auch die demokratische Entscheidung im BPI anerkenne. Seine persön­liche Konsequenz ist jedoch klar: Der Dermapharm-Chef trat mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als BPI-Vorsitzender zurück. Der Auftritt beim BAH war damit seine letzte Amtshandlung. Der BAH-Vorsitzende Jörg Wieczorek konstatierte: „Wir hatten eine große Idee, die wir nicht verwirklichen konnten.“ Beide Verbände versicherten im Anschluss, auch weiterhin zusammenarbeiten zu wollen. |

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