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- AZ 47/2023
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Wirtschaft
Hilft ein Exportverbot?
Der BfArM-Leiter äußert sich zur Ozempic-Problematik
Im „Spiegel“-Interview erklärte der BfArM-Leiter Karl Broich, „warum so viele Medikamente knapp werden“. Nicht neu sind dabei Aussagen Broichs, dass man in Deutschland die „Preisschraube überzogen“ und sich dadurch von der ausländischen Produktion in China und Indien abhängig gemacht habe. Zwar gebe es auch Negativbeispiele für Arzneimittel mit enormen Kosten, doch man stehe laut Broich in einem guten Dialog mit den Pharmaunternehmen zu Medikamentenpreisen: „Bayer, Roche und Boehringer wissen: Wenn sie das System crashen, schadet ihnen das auch.“
Der Markt sei bei Lieferengpässen nicht unbedingt der beste Ratgeber. Ein gutes Beispiel dafür sei etwa Semaglutid in Ozempic, erklärte Broich. Denn Ozempic sei in Deutschland günstiger als in vielen anderen Ländern, und: „Wir wissen, dass ein Teil der Spritzen, die für unsere Diabetespatienten nach Deutschland geliefert werden, in andere europäische Länder oder die USA abfließen.“
Sollten die bisherigen Maßnahmen und die Aufklärungsarbeit nicht ausreichen, sei man derzeit mit der Politik im Gespräch, eventuell ein Exportverbot zu erlassen. Doch das sei „ein Schwert, das wir im Sinne des freien Marktes nur selten zücken können“, räumte Broich seine Bedenken ein.
Sorgen Konkurrenzprodukte für entschärfte Situation?
Wenn Konkurrenzprodukte auf den Markt kämen, könnten auch diese die Situation entschärfen. Man bemühe sich deshalb, bei der Zulassung möglichst schnell zu sein, so Broich. Tirzepatid in Mounjaro soll in Deutschland beispielsweise Anfang Dezember zunächst nur in der Startdosis von 2,5 mg in der Einerpackung in den Handel kommen, wie Hersteller Lilly auf Anfrage mitteilte. |
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