DAZ aktuell

Noch günstiger ist gefährlich

AG Pro Biosimilars mahnt

ks | Während am Entwurf für ein Lieferengpass-Gesetz gefeilt wird, bleibt die Sorge, dass die Politik bei biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln die gleichen Fehler begeht wie zuvor bei Generika. Die AG Pro Biosimilars hält die Austauschpflicht für unnötig und gefährlich.
Foto: AG Pro Biosimilars

Vergangenen Montag lief die Stellungnahmefrist zu den vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) vorgelegten Hinweisen zum Austausch biotechnologisch hergestellter Arzneimittel in der Apotheke ab. Der G-BA hatte ein neues Stellungnahmeverfahren eingeleitet, nachdem der Gesetzgeber dem Unterfangen ein Jahr mehr Zeit eingeräumt und es modifiziert hatte. Doch die Pläne sind nach wie vor höchst umstritten – auch die Apothekerschaft hat massive Bedenken. Die Industrie fürchtet vor allem eine Preisspirale nach unten, wie man sie aus dem Generikamarkt kennt. Die AG Pro Biosimilars weist nun auf die seit dem 1. September 2022 massiv erhöhten Rabatte für Bevazizumab, Rituximab und Trastuzumab nach der Hilfstaxe hin. Nach Daten von Insight Health ergäben sich daraus hochgerechnet Einsparungen von 515 Mio. Euro pro Jahr, die Biosimilars allein im niedergelassenen Bereich generierten. Walter Röhrer, Vorsitzender der AG Pro Biosimilars, ist überzeugt: Wer es noch günstiger will, setzt die Versorgungsstabilität aufs Spiel. Er fordert die Politik auf, einzugreifen „und den G-BA von seiner undankbaren Aufgabe, Austauschregeln für Biopharmazeutika zu finden, endlich zu befreien.“ |

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