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Keine Lösung der Probleme
Kritik an Lauterbachs Plänen aus CSU und Linksfraktion / Auch der FDP missfällt das Vorgehen
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) mahnte: „Erleichterte Filialbildungen werden die betriebswirtschaftlichen Probleme der Apothekerinnen und Apotheker nicht lösen.“ Er sieht vielmehr „die Gefahr, dass inhabergeführte Apotheken es dadurch noch schwerer haben werden, weil die erleichterte Filialbildung vor allem Investoren anziehen wird“. Holetschek betonte zudem seine Unterstützung der Apotheken anlässlich ihres Protestes am 27. September: „Gerade in Zeiten hoher Inflation wie jetzt ist das langfristig nicht mehr tragbar.“ Werde Karl Lauterbach nicht aktiv, drohe ein Apotheken-Sterben vor allem im ländlichen Raum. Nötig sei jetzt eine Apotheken-Reform, „die die Preisgestaltung neu regelt und Anpassungsmechanismen schafft, um auf Inflation und Lohnsteigerungen zu reagieren“.
Auch Kathrin Vogler von der Linksfraktion im Bundestag zeigte sich entsetzt: „Statt den heilberuflichen Charakter des Apothekerberufs gegenüber dem kaufmännischen zu stärken, will der Gesundheitsminister Apothekenketten installieren und den wichtigen Notdienst schleifen.“ Sie ist überzeugt: Der Konkurrenzkampf wird zu-, die Apothekendichte abnehmen und die Rosinenpickerei ausufern. So gelangten Apotheken, „die wirklich eine gute Versorgung der Bevölkerung gewährleisten wollen und dafür auch Leistungen erbringen, die weniger lukrativ sind, schnell ins Hintertreffen“.
Andrew Ullmann, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP im Bundestag, sagte, er halte nichts davon „die Apotheken mit Horrorszenarien zu provozieren“. Ihnen gebühre „Achtung und Respekt“. Man müsse aber in allen Bereichen des Gesundheitswesens Versäumnisse der Vergangenheit aufarbeiten und Entwicklungen anpassen. „Ich denke, dass die Apotheken zu kooperativem Verhalten bereit und konstruktiv sind.“ Dazu gehöre, bürokratisch zu entlasten, die Versorgung im ländlichen Raum zu sichern und „die Apothekenhonorare mindestens an die Kostenentwicklung zu koppeln“. |
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