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Deutscher Apothekertag 2023
Zeitenwende – zumindest ein bisschen …
Ein Kommentar
Die Geschlechterverteilung in der Standespolitik ist immer noch alles andere als repräsentativ für den Berufsstand, die Vertreter der Apothekerschaft sind nämlich überwiegend männlich. Gerade mal bei acht der 34 Kammern und Verbände stehen Frauen an der Spitze. Es reisen auch deutlich mehr Mitgliedsorganisationen mit einem Männerüberschuss bei den Delegierten zum Apothekertag als umgekehrt. In der fünfköpfigen Geschäftsführung der ABDA sind die Frauen ebenfalls in der Minderheit.
Diesen Apothekertag geprägt haben jedoch ganz klar die Frauen. ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening und Ökonomie-Geschäftsführerin Claudia Korf haben mit ihren Reden in Düsseldorf die Akzente gesetzt, die in Erinnerung bleiben werden – denn die Debatten zu den Anträgen waren es dieses Mal sicher nicht.
Beiden ist es gelungen, ihr Publikum im Saal mitzunehmen und auf ihre Seite zu bringen – im Falle der ABDA-Präsidentin mit Worten in einer Deutlichkeit, wie man sie von der ABDA-Spitze in der Vergangenheit oft schmerzlich vermisst hatte.
Für einen Generationenwechsel innerhalb der Standesvertretung stehen diese beiden Vertreterinnen allerdings auch nicht. Claudia Korf und Gabriele Regina Overwiening haben jeweils das 60. Lebensjahr überschritten. Aber jünger und weiblicher auf einmal wäre vielleicht auch zu viel des Guten. Aber solange Thomas Benkert, seines Zeichens Präsident der Bundesapothekerkammer, in seiner Funktion als Sitzungsleitung immer noch die Attraktivität einzelner Rednerinnen betonen kann, ohne dass es einen Aufschrei, ja nicht mal ein Raunen im Saal gibt, muss keiner Angst haben, dass es mit der Zeitenwende bei der ABDA zu schnell gehen könnte.
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