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Celesio-Chef wettert gegen Wirtschaftspolitik
Oesterle sieht Milliardenhilfen als teure Placebos
Nach Ansicht Oesterles werden durch die Staatshilfen nicht nur Chancen auf langfristige Rettung vergeben, sie werden auch mit Steuererhöhungen bezahlt werden müssen.
"Das ist alles bizarr", kommentiert Oesterle die KfW-Kredite für Porsche und die Staatsrettung von Opel gegenüber Focus. Die Regierung mache es denen, die nach Hilfe schreien viel zu leicht. "Da steht doch Machterhalt im Vordergrund." Die derzeitige Politik reicht nach Ansicht des studierten Juristen und Industriemanagers nur bis zur Bundestagswahl. Im Hinblick auf die Zeit nach der Wahl zeichnet er ein düsteres Bild mit steigenden Arbeitslosenzahlen und Steuererhöhungen, mit denen die Milliardenhilfen des Staates für die Unternehmen bezahlt werden müssen. "Wir haben die Probleme bei der vermeintlichen Opel-Rettung durch teure Placebos wahrscheinlich sogar noch verschärft."
Eine Plan-Insolvenz wäre nach Ansicht des Celesio-Chefs eine Chance gewesen, Ballast abzuwerfen und die Firma und ihre Belegschaft dauerhaft zu retten. Diese Chance sei nun vertan worden, so Oesterle, und: "Wer rettet eigentlich die Politik vor diesen Politikern und Managern?"
Berlin - 08.06.2009, 18:22 Uhr