Pick-up-Stellen

Widmann-Mauz fordert Verbot von Rezeptsammel- und Abholstellen

Traunstein - 25.06.2009, 13:38 Uhr


Die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Gesundheit der CDU/CSU-Fraktion Annette Widmann-Mauz hat im Interview mit dem AWA ein Verbot von Rezeptsammel- und Abholstellen gefordert, um die Pick-up-Problematik wirksam einzudämmen.

Harte Kritik übte Widmann-Mauz am Verhalten der SPD im Vorfeld der 15. AMG-Novelle. Diese habe bis zuletzt ein Verbot der Pick-up-Stellen abgelehnt - obwohl das Bundesverwaltungsgericht selbst anerkannt hatte, dass der Gesetzgeber bei Einführung des Versandhandels den "klassischen Versandhandel" mit individueller Zustellung im Auge gehabt habe. 

Deutliche Worte fand Widmann-Mauz zum Vorschlag der SPD, "Qualitätskriterien" für Pick-up-Stellen zu Räumlichkeiten, telefonischer Beratung etc. einzuführen. Dies hätte als Konsequenz, dass auch weiterhin in Gewerbebetrieben verschreibungspflichtige Arzneimittel abgegeben werden dürften, wozu nach dem SPD-Vorschlag ein Sachkundenachweis der IHK genüge. Die Folge hiervon wäre der Aufbau eines Parallelsystems in der Arzneimitteldistribution mit Abgabebedingungen "light". Hierfür könne die CDU/CSU "bei unserem gut funktionierenden Apothekennetz keine Notwendigkeit erkennen" und sehe zudem "die Gefahr erheblicher Wettbewerbsverzerrungen infolge unterschiedlicher gesetzlicher Anforderungen". 

Für das in Deutschland bestehende System der Einzelapotheken sei es, so Widmann-Mauz weiter, "sehr wichtig, dass Entscheidungen wie die des Europäischen Gerichtshofs zum Fremdbesitzverbot von den Apotheken nicht zum Anlass genommen würden, sich 'auf den Lorbeeren auszuruhen', sondern mit Blick in die Zukunft die Kundenorientierung und Konkurrenzfähigkeit des bestehenden Systems zu verbessern." 


Christine Ahlheim