Phase-II-Ergebnisse mit Florbetaben

Nachweis von Beta-Amyloid-Plaques bei Alzheimer-Patienten möglich

Berlin/Konstanz - 15.07.2009, 06:49 Uhr


Bayer Schering Pharma hat auf der Internationalen Alzheimer-Konferenz ICAD in Wien positive Ergebnisse einer weltweiten Phase-II-Studie mit dem neuen Positronen-Emissionstomographie(PET)-Tracer Florbetaben präsentiert.

Florbetaben ist ein einlizenzierter 18F-markierter PET-Tracer, der spezifisch an Beta-Amyloid-Plaques bindet. Die Plaques bestehen aus Proteinen, die sich im Hirn ansammeln und ein pathologisches Merkmal der Alzheimer-Erkrankung sind. Da die Ansammlung des Beta-Amyloid-Proteins im Gehirn auch im Mittelpunkt der Entwicklung neuer therapeutischer Behandlungen steht, könnte Florbetaben möglicherweise die Entwicklung dieser neuen Behandlungsansätze unterstützen.

Bislang ist eine klinische Diagnose der Alzheimer-Erkrankung nur eingeschränkt zum Beispiel mit kognitiven Tests möglich. Eine definitive Diagnose der Alzheimer-Erkrankung kann derzeit nur durch Obduktion gestellt werden. Die jetzt vorgestellten Ergebnisse mit Florbetaben (Projektname: BAY 94-9172) wiesen eine hohe Spezifität auf: Über 90 Prozent der gesunden, gleichaltrigen Kontrollpersonen wiesen einen negativen Florbetaben-Scan auf, bei dem keine Aktivität in den betreffenden Gehirnregionen erkennbar war. Die Ergebnisse wiesen außerdem eine Sensitivität von rund 80 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen klinischen Diagnoseverfahren auf. Demzufolge zeigte sich bei rund 80 Prozent der vermutlich an Alzheimer erkrankten Patienten ein positiver Florbetaben-Scan und damit der Nachweis von Beta-Amyloid-Plaques. Dieses Resultat bestätigt frühere Studienergebnisse, in denen klinische Diagnosen mit definitiven histopathologischen Befunden post mortem verglichen wurden.

In der jetzt vorgestellten Studie wies die Auswertung der Bilder durch drei unabhängige Ärzte, denen die klinische Diagnose nicht bekannt war, eine hohe Übereinstimmungsrate auf. Dies deutet darauf hin, dass die Bilder mit dem PET-Tracer Florbetaben visuell leicht zu beurteilen sind und dass diese Beurteilung in hohem Maße reproduzierbar ist.

Um das Potenzial von Florbetaben dieser Phase-II-Studie zu bestätigen, werden weltweit weitere Phase-II- und Phase-III-Studien vorbereitet. Das Phase-III-Progamm soll Ende 2009 beginnen.


Bettina Hellwig