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Zuzahlungsbefreite Arzneimittel
Patienten müssen wieder häufiger zuzahlen
Die Zahl der von der gesetzlichen Zuzahlung freigestellten Arzneimittel sinkt. Im Mai 2009 waren 11.145 Medikament zuzahlungsfrei zu haben; das sind 1.762 Präparate bzw. 13,7 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres.
Bei den von der Zuzahlung freigestellten Arzneimitteln handelte es sich zu 96,9 Prozent um Generika. Etwas mehr als ein Viertel (27,2 Prozent) aller aktiven generischen Handelsformen ist derzeit zuzahlungsfrei, im Mai 2008 war es noch fast ein Drittel.
Dieser Rückgang in erster Linie Folge der Festbetragspolitik der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen, die zum 1. Juni 2008 die Festbeträge für 59 und die Zuzahlungsfreistellungsgrenzen für 47 Festbetragsgruppen im Mittel um 30 Prozent gesenkt hatten. Die jetzt wirksam gewordenen Festbeträge bewegen sich daher vielfach auf dem Level der bis Mai 2008 geltenden Zuzahlungsfreistellungsgrenzen; die neuen Zuzahlungsfreistellungslinien unterschreiten die neuen Festbeträge nochmals um mindestens 30 Prozent. Viele Hersteller haben ihre Preise nun nicht mehr auf die neuen Festbeträge bzw. Zuzahlungsfreistellungsgrenzen verringert. Patienten, denen ihr Arzt weiterhin diese Arzneimittel verordnet, müssen die Differenz zwischen Festbetrag und Apothekenabgabepreis aus der eigenen Tasche bezahlen.
"Die betroffenen Unternehmen haben mit ihrer Preispolitik ein deutliches Signal gesandt, dass die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen mit ihrem brachialen Vorgehen den Bogen bei der jüngsten Festbetrags- und Zuzahlungsfreistellungsanpassung überspannt haben", heißt es bei Pro Generika. Wenn sich die GKV nicht alsbald eines Besseren besinne, werde sie das bislang sehr effektive und marktnahe Ausgabensteuerungsinstrument "Festbetrag" rasch weitestgehend aushöhlen.
Berlin - 29.07.2009, 15:00 Uhr