Bundestagswahl

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Berlin - 28.09.2009, 12:43 Uhr


Die Bundestagswahl ist entschieden. Die pharmazeutischen Berufspolitiker geben sich zuversichtlich für die künftige Zusammenarbeit mit der Politik. Unterdessen wird

ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf erklärte zum Ausgang der Wahl: „Die Apotheker haben eine neue Grundlage ihre Vorstellungen vorzutragen.“ Er gehe davon aus, dass sie dabei offene Ohren finden werden. Doch müssten die Apotheker abwarten, bis Klarheit über die zuständigen Gesprächspartner besteht. „Unsere inhaltliche Weiterentwicklung der Arzneimittelversorgung ist klar, der Apotheker als Heilberufler nimmt seine Verantwortung persönlich wahr,“ so Wolf zur DAZ. Zu den Spekulationen über die Besetzung des Bundesgesundheitsministeriums meinte Wolf, es könne sein, dass die neue Koalition zum früher bereits praktizierten Konzept der „bunten Ministerien“ zurückkehrt. Dabei würden das Ministeramt und die Posten der beiden Staatssekretäre des Ministeriums jeweils von Vertretern unterschiedlicher Parteien, also CDU, FDP und CSU besetzt.

Erika Fink, Präsidentin der Bundesapothekerkammer und der Landesapothekerkammer Hessen, sagte gegenüber der DAZ: „Ich bin froh, dass die bürgerliche Mitte sich durchgesetzt hat. Ich hoffe, dass die neue Bundesregierung die Leistung der freien Berufe für die Gesellschaft zu würdigen weiß und sich diese Anerkennung auch in Zustimmung zu unseren Vorschlägen zeigt.“

Dr. Rolf Koschorrek ist Zahnarzt und seit 2005 Bundestagsabgeordneter der CDU, er gewann seinen Wahlkreis Steinburg in Schleswig-Holstein als Direktkandidat erneut und wird auch im neuen Bundestag wieder vertreten sein. Auf die Frage der DAZ nach dem künftigen Zweck des Gesundheitsfonds in der neuen Koalition erklärte Koschorrek: „Der Fonds hat den gleichen Zweck wie zuvor - die Finanzen der Gesetzlichen Krankenversicherung zu ordnen.“ Diese Funktion werde der Fonds auch weiterhin behalten, meint der CDU-Abgeordnete. Zur Bedeutung der Gesundheitspolitik im zurückliegenden Wahlkampf berichtete er über seine Erfahrung, dass dieses Thema die meisten Wähler nicht interessiert habe. Weiter erklärte Koschorrek: „Wir werden das Gesundheitsministerium besetzen und haben dazu Vorstellungen.“ Doch jetzt seien die Inhalte entscheidend, um Personen gehe es erst viel später. Hinsichtlich der inhaltlichen Zielsetzungen für die neue Regierungskoalition erwarte er bis Ende Oktober eine Einigung.


Thomas Müller-Bohn