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Hirnverletzungen
Alkohol als Schutzpatron bei Unfällen
Alkoholisierte Menschen können Kopfverletzungen besser überstehen als Betroffene ohne Promille im Blut. Offensichtlich besitzt der Alkohol eine neuroprotektive Wirkung, die den Patienten höhere Überlebensraten ermöglicht.
Nach Auswertung einer Datenbank mit Statistiken zu rund 38.000 Autounfällen stellten amerikanische Wissenschaftler einen interessanten Zusammenhang her. Danach wiesen die bei den Crashs verunfallten Personen weniger schwere Hirnverletzungen auf, wenn sie sich alkoholisiert hinters Steuer gesetzt hatten. Als Indikator für eine Dramatik der Bewusstseinsstörung, die nach einer Hirnverletzung zurückbleiben kann, nutzten die Forscher die so genannte Glasgow-Koma-Skala. Augenöffnung und sprachliche sowie motorische Fähigkeiten waren dabei wichtige Faktoren für eine Bewertung.
Wie genau der Alkohol die Hirnzellen vor dauerhaften Schädigungen nach Unfällen schützt, ist derzeit noch nicht bekannt. Auch gilt der Befund nur für niedrige Alkoholwerte und wurde auf jene Patienten bezogen, die bereits im Krankenhaus zur Behandlung eingeliefert waren. Wie viele davon überhaupt erst durch den Alkoholkonsum die Unfälle verschuldet hatten, wurde nicht dokumentiert. Die Wissenschaftler betonen daher auch den deutlich überwiegenden negativen Einfluss von Alkohol im Straßenverkehr. Sie denken jedoch über die Möglichkeit nach, Hirnverletzten nach dem Unfall Alkohol zu verabreichen und somit ihre Nervenzellen zu schützen.
Quelle: Salim, A: et al.: Arch. Surg. 2009; 144: 865
19.11.2009, 07:15 Uhr