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Ernährungsforschung
Nahrung – Darmflora – Adipositas
Der mikrobielle Abbau im Darm beeinflusst die Resorption der Nahrung und damit auch die Aufnahme von Kalorien. Dies wurde durch Tierversuche aktuell wieder bestätigt.
Der mikrobielle Abbau im Darm beeinflusst die Resorption der Nahrung und damit auch die Aufnahme von Kalorien. Dies hat eine Arbeitsgruppe um Peter Turnbaugh an der University of Colorado aktuell wieder bestätigt. Die Forscher besiedelten den Darm von gnotobiotischen, d.h. keimfrei aufgewachsenen Mäusen mit einer menschlichen mikrobiellen Darmflora. Darauf erhielten die Mäuse einen Monat lang eine fettarme, an pflanzlichen Kohlenhydraten reiche Nahrung. Anschließend erhielt die eine Hälfte der Mäuse weiterhin diese Diät, während die andere Hälfte eine fettreiche, zuckerreiche „westliche“ Diät erhielt. Bereits 18 bis 20 Stunden nach dieser Ernährungsumstellung änderte sich die mikrobielle Darmflora erheblich. Bazillen, die langkettige Kohlenhydrate in Monosaccharide zerlegen können, nahmen zu. Das bedeutet, dass in einem solchen Darm selbst Ballaststoffe in hochkalorischen Zucker verwandelt werden. Entsprechend nahmen die „westlich“ ernährten Mäuse an Gewicht zu.
In einem weiteren Experiment übertrugen die Forscher die Darmflora von Mäusen mit „westlicher“ Diät in die Mäuse, die die fettarme, an pflanzlichen Kohlenhydraten reiche Diät erhielten. Darauf nahmen auch diese Mäuse an Gewicht zu, obwohl sie nicht mehr zu essen bekamen; denn die zugeführten Bakterien wirkten so auf den Verdauungsbrei ein, dass mehr Nahrungsbestandteile resorbiert wurden.
Die Grundlagenforschung soll dazu führen, die Therapie von Patienten mit Adipositas und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen zu verbessern.
Quelle
Turnbaugh PJ, et al. The effect of diet on the human gut microbiome: a metagenomic analysis in humanized gnotobiotic mice. Sci Transl Med 11 November 2009: 1; 6ra14.
26.11.2009, 14:15 Uhr