Rotaviren

Kühles Ambiente bevorzugt

28.12.2009, 07:15 Uhr


Sinken die Umgebungstemperaturen, scheinen sich Rotaviren besonders effektiv auszubreiten. Diesen Zusammenhang fand ein internationales Forscherteam heraus, als es aktuelle Wetterdaten mit dem Auftreten der Darmerkrankung verglich.

Eine Rotavirus-Infektion tritt häufig bei Kindern bis zu drei Jahren auf. Die kleinen Patienten leiden dann unter schweren Durchfällen und müssen nicht selten in stationäre Behandlung. Mit zunehmendem Alter entwickeln Kinder jedoch vermehrt Antikörper gegen den Erreger, so dass die Erkrankung in späteren Lebensjahren kaum noch auftritt.

Wissenschaftler aus Großbritannien und den Niederlanden stellten jetzt fest, dass sich Rotaviren scheinbar bei kühleren Temperaturen richtig wohl fühlen. Die epidemische Auswertung von Infektionsdaten aus verschiedenen Landstrichen im Vergleich mit jeweiligen Wetterbeobachtungen lassen auf diese Annahme schließen. Die Forscher vermuten, dass die Rotaviren im Kühlen besser überleben und sich die Menschen bei niedrigen Temperaturen eher in Gebäuden aufhalten, wodurch die Ansteckungsgefahr erhöht wird. Das würde auch erklären, weshalb während der Sommermonate meist nur wenige Infektionen auftreten - im Winter es hingegen zu wahren Durchfall-Epidemien unter Säuglingen und Kleinkindern kommen kann.

Quelle: Atchison, A. et al.: Proceedings of the Royal Society B, Online-Vorabpublikation


Franziska Wartenberg/DAZ