Antibiotika

MRSA-Typen in Europa und ihre Ausbreitung

Groningen - 22.01.2010, 12:35 Uhr


Die Ausbreitung Methicillin-resistenter Staphylococcus-aureus-Stämmen wird vor allem durch die Verlegung von Patienten zwischen Krankenhäusern begünstigt. Zu diesem Ergebnis

MRSA unterscheiden sich sowohl untereinander als auch von Methicillin-empfindliche Staphylococcus-aureus-Stämme (MSSA) durch die Nucleotidsequenzen in einem variablen Abschnitt des Gens spa. Diese genetische Variabilität ist die Hauptursache für die Antibiotikaresistenz.

Die niederländische Arbeitsgruppe hat in ihrer Untersuchung 2890 Isolate von mit St. aureus infizierten Patienten ausgewertet; die Isolate waren von September 2006 bis Februar 2007 in 450 Krankenhäusern Europas – von Island bis Zypern, von Lappland bis Andalusien – gewonnen worden.

Bei den MSSA zeigten sich mehr genetische Varianten als bei den MRSA. Zudem waren die MSSA-Varianten überall relativ gleichmäßig verbreitet, während die einzelnen MRSA-Varianten regional gehäuft auftraten und an vielen Orten völlig fehlten.

Die Forscher schließen daraus, dass MRSA im Wesentlichen durch die infizierten Patienten weiterverbreitet werden. Daraus leiten sie die Forderung ab, MRSA-infizierte Patienten nicht von einem Krankenhaus in ein anderes zu verlegen. Auch wenn nur der Verdacht einer MRSA-Infektion bestehe, solle bei der geplanten Verlegung eines Patienten ein Test auf MRSA durchgeführt werden.

Quelle: Grundmann H. Geographic Distribution of Staphylococcus aureus Causing Invasive Infections in Europe: A Molecular-Epidemiological Analysis. PLoS Med 7(1): e1000215. doi:10.1371/journal.pmed.1000215.


Wolfgang Caesar