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Abrechnungsbetrug
DAK holt sich 2,7 Mio. Euro zurück
Die DAK hat sich in den vergangenen zwei Jahren 2,7 Mio. Euro zurückgeholt, die ihr zuvor durch Abrechnungs-Manipulationen verloren gegangen waren. Die höchsten Rückflüsse gab es im Arzneimittelbereich.
Von den 951 im Berichtszeitraum abgeschlossenen Fällen, betrafen fast die Hälfte (463) den Heilmittelbereich. Mit 95 Fällen steht der ärztliche Bereich an zweiter Stelle der aufgedeckten Manipulationen. Im Arzneimittelsektor wurden mit 53 Fällen zwar vergleichsweise wenige Missbräuche ausgemacht – diese brachten der Kasse jedoch die höchsten Rückflüsse ein. 40 Prozent der 2,7 Mio. Euro an Rückforderungen kamen auf diesen Bereich.
Die DAK verweist in diesem Zusammenhang auf den in Zusammenarbeit mit anderen Kassen aufgedeckten Fall, in dem bundesweit 60 Apotheken Betrug bei der Abrechnung von Zytostatika vorgeworfen wird. Sie sollen die Präparate illegal aus verschiedenen Ländern zu geringen Preisen importiert und zu den höheren in Deutschland üblichen Preisen mit den Krankenkassen abgerechnet haben. Der Schaden für die Kassen beläuft sich laut DAK auf mehrere Millionen Euro. Die staatsanwaltlichen Ermittlungen dauern noch an, derzeit werden die ersten Anklagen erhoben.
Auf die Arzneimittel folgten bei den Rückzahlungen die Heilmittel mit 20 Prozent sowie Zahnärzte und Zahnersatz mit zehn Prozent. Die Ärzte landeten mit weniger als drei Prozent auf dem sechsten Platz. „Unser Ermittlungsreport 2008/2009 zeigt, dass in allen Leistungsbereichen Abrechnungen manipuliert werden“, sagte DAK-Chefermittler Volker zur Heide. „Die erkannten Fälle sind aber nur die Spitze eines Eisbergs. Das zeigen Sonderprüfungen in einzelnen Bereichen, durch die die Fallzahlen sprunghaft angestiegen sind.“ So seien etwa im Bereich Heilmittel durch eine bundesweite Datenanalyse über 700 Betrugsfälle aufgedeckt worden. Auch in anderen Bereichen seien in nächster Zeit gesonderte Ermittlungen geplant.
Die DAK-Ermittlungsgruppe zur Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen verfolgt aus der Hamburger DAK-Zentrale alle Verdachtsfälle. Derzeit hat sie rund 2000 Fälle in Bearbeitung. Man kooperiere eng mit anderen Kassen, den Vereinigungen der Kassenärzte und Kassenzahnärzte sowie der Kriminalpolizei und den Staatsanwaltschaften, so die Kasse.
Berlin - 15.04.2010, 11:33 Uhr