Neurobiologie

Parkinson ist nicht nur Folge eines Gendefektes

Martinsried - 16.04.2010, 07:02 Uhr


Drei Faktoren müssen letztlich zusammenkommen, um einen Morbus Parkinson hervorzurufen, erklären Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts in Martinsried. Neben genetischen Veränderungen

Muskelzittern, Muskelstarre und eingeschränkte Bewegungen sowie eine instabile Haltung sind die Hauptsymptome des Morbus Parkinson. Durch das Absterben von Nervenzellen in der Substantia nigra kommt es zu einem ausgeprägten Dopaminmangel, der diese neurologische Erkrankung kennzeichnet. Die Wissenschaft konnte mehrere Gene identifizieren, die mit der erblichen Variante von Parkinson zusammenhängen. Außerdem sprechen im Falle der Erkrankung die Nervenzellen nicht mehr auf einen speziellen Wachstumsfaktor an, der sie normalerweise vor oxidativem Stress schützt und am Leben erhält. Schließlich spielt auch das Alter des Betroffenen für den Ausbruch der Krankheit eine entscheidende Rolle. Dass alle drei Faktoren gleichzeitig vorliegen müssen, damit es zum Untergang der Nervenzellen kommt, fanden deutsche Forscher im Mausmodell heraus. So zeigten allein gentechnisch veränderte Tiere mit den für Parkinson typischen Mutationen im Erbgut nicht unbedingt einen charakteristischen Krankheitsverlauf.

Quelle: Klein, R. et al.: Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1371/journal.pbio.1000349


Franziska Wartenberg