Nicotinkonsum

Gene bestimmen die Zigarettenmenge

27.04.2010, 11:15 Uhr


Ein internationales Forschungskonsortium hat eine genetische Veranlagung der Abhängigkeit und des Rauchverhaltens in den Nicotinrezeptoren nachgewiesen.

Nicotin entfaltet seine Effekte im Gehirn über Aktivierung von Nicotinrezeptoren. "In der Studie konnte nun erstmals nachgewiesen werden, dass die Anzahl der gerauchten Zigaretten pro Tag durch bestimmte Variationen in Genen der Nicotinrezeptoren beeinflusst wird", erläuterte der Greifswalder Wissenschaftler Professor Hans-Jörgen Grabe, der an der Studie beteiligt war. Bislang sei man vor allem davon ausgegangen, dass das Suchtverhalten durch einen unterschiedlichen Abbau von Nicotin durch Enzyme in der Leber beeinflusst wird.

"Die aktuellen Befunde waren über alle Untersuchungsgruppen hoch signifikant nachweisbar", betonte Grabe. Die unterschiedliche genetische Veranlagung war dafür verantwortlich, wie viele Zigaretten am Tag durchschnittlich konsumiert wurden. Die Forschungsergebnisse können dazu beitragen, Medikamente zu entwickeln, die gezielt die Wirkmechanismen direkt an den Rezeptoren im Gehirn aufgreifen und die Suchtanfälligkeit vermindern.

Quelle: Liu, J. Z. et al.: Nature Genetics 2010, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/ng.572


Dr. Beatrice Rall