Gesundheitsschäden und Suchterscheinungen

Gefährlicher Trend: 40 Prozent der Jugendlichen rauchen Wasserpfeife

Hamburg - 20.05.2010, 10:09 Uhr


Fast 40 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren haben laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mindestens schon einmal in ihrem Leben Wasserpfeife geraucht. Jeder Achte raucht

Wasserpfeifen, in arabischen Ländern Shisha genannt, versprechen harmlosen Genuss und gemütliches Beisammensein. „Viele unterschätzen jedoch das Suchtpotenzial und die Schadstoffmenge“, warnt DAK-Suchtexperte Ralf Kremer. „Über den Rauch der Wasserpfeife werden mehr Gifte aufgenommen als über filterlose Zigaretten.“ Beim Verschwelen des Tabaks entstehen hochgiftige Stoffe, wie Acetaldehyd, Acrolein oder Benzol. Auch giftiger Teer gelangt in den Körper und setzt sich in den Atemwegen und der Lunge fest. Der spezielle Shisha-Tabak wird zusätzlich mit Feuchthaltemittel, Zucker und Sirup versetzt, bei deren Erhitzung ebenfalls krebserregende Substanzen entstehen.

„Alle Organe, die mit Tabakrauch in Berührung kommen, sind besonders krebsgefährdet“, sagt Kremer. „Das Gefährliche beim Shisha-Rauchen ist, dass der Qualm oft länger und tiefer inhaliert wird als bei normalen Zigaretten.“ Denn der mit Früchten aromatisierte Tabak schmeckt mild und fruchtig und der durch das Wasser abgekühlte Rauch kratzt nicht im Hals. „So ist die Konzentration des süchtig machenden Nikotins im Blut nach dem Shisha-Rauchen viel höher als nach dem Rauchen von Zigaretten“, weiß der DAK-Experte. „Viele Jugendliche sehen die Wasserpfeife als harmlose Freizeitbeschäftigung an, dabei ist sie eine Einstiegsdroge.“ Die kultige Pfeife zieht zudem Jugendliche an, die eigentlich keine Raucher sind, sondern nur mal „mitmachen“ und den fruchtigen Geschmack ausprobieren wollen.

Weitere Risiken sieht Kremer in den Infektionskrankheiten: „Wenn die Shisha in gemütlicher Runde von Mund zu Mund geht, können durch Speichelreste am Mundstück auch Krankheiten wie Herpes oder Hepatitis übertragen werden.“

Quelle: DAK-Presseinformation


Peter Ditzel


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