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Kognitive Entwicklung
Frühes Fernsehen schadet Kindern langfristig
Fernsehen ist für Kleinkinder in keinerlei Hinsicht förderlich. Das beweist eine prospektive Studie in den Archives of Pediatrics & Adolescent Medicine aufs Neue. Die schädlichen
In der "Quebec Longitudinal Study of Child Development" beobachteten Wissenschaftler um Linda S. Pagani 2.827 Kinder der Jahrgänge 1997/98. Im Alter von 29 und 53 Monaten befragten sie die Eltern zum wöchentlichen Fernsehkonsum. Diesen stellten sie dann in Beziehung zum Entwicklungsstand der Kinder im Alter von zehn Jahren, der nach den Angaben von Eltern und Lehrern ermittelt wurde. Hauptaugenmerk richteten sie dabei auf die schulische Leistung und die soziale und körperliche Entwicklung der Kinder.
Das Ergebnis: Basierend auf den gegebenen Voraussetzungen genetischen und familiären Ursprungs jedes Kindes, verschlechterte jede zusätzliche Stunde vor dem Fernseher in einem Alter von 29 Monaten die Mitarbeit im Unterricht in der vierten Klasse um sieben Prozent, die Leistung in Mathematik um sechs Prozent. Das Risiko, von Klassenkameraden schikaniert zu werden, stieg um zehn Prozent. Die betroffenen Kinder waren am Wochenende 13 Prozent weniger körperlich aktiv und betrieben insgesamt gesehen neun Prozent weniger Sport. Dagegen konsumierten sie neun Prozent mehr Limonade und zehn Prozent mehr Zwischenmahlzeiten und hatten demzufolge einen um fünf Prozent höheren BMI.
Da in dieser Beobachtungsstudie viele andere Faktoren für Entwicklungsstörungen wie Probleme in der Familie, Schlafmangel oder Hyperaktivität berücksichtigt wurden, lässt das Ergebnis einen schädlichen Einfluss des frühen Fernsehkonsums auf die kognitive, soziale und körperliche Entwicklung der Kinder erkennen.
Quelle: Pagani, L. S. et al.: Arch. Pediatr. Adolesc. Med. 2010; 164 (5): 425-431
21.05.2010, 07:00 Uhr