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Neurodegenerative Erkrankungen
Ernährungsumstellung bei Alzheimer sinnvoll
Patienten in einem frühen bis moderaten Alzheimer-Stadium können laut Wissenschaftlern der amerikanischen Temple-Universität den Abbau ihrer geistigen Fähigkeiten bremsen oder diese sogar wieder verbessern, wenn sie auf eine gesündere Ernährung umstellen.
In einer früheren Studie konnte ein Team um den Pharmakologen Domenico Praticò zeigen, dass eine Methionin-reiche Ernährung das Risiko für die Entstehung von Alzheimer erhöht. Die Aminosäure Methionin findet sich unter anderem in rotem Fleisch, Fisch, Bohnen und Eiern. "In der aktuellen Studie ging es uns nun um die Fragestellung, ob und wenn ja inwieweit sich eine Alzheimererkrankung durch eine gesündere, sprich Methionin-ärmere, Diät positiv beeinflussen lässt", erklärt Praticò den Studienhintergrund. Um dies herauszufinden, fütterten die Wissenschaftler Mäuse entsprechend der Vorläuferstudie mit einer Methionin-angereicherten Kost. Nach drei Monaten wurden die Tiere in zwei Gruppen unterteilt: Die eine Gruppe erhielt für weitere zwei Monate die Methionin-reiche Nahrung, die andere Gruppe wurde auf eine Methionin-ärmere Kost umgestellt.
"Zu Studienende stellten wir fest, dass die kognitive Beeinträchtigung, die sich nach den ersten drei Studienmonaten bei allen Tieren gezeigt hatte, durch die Ernährungsumstellung komplett wieder rückgängig gemacht wurde", so Praticò. Der Befund wurde dadurch untermauert, dass sich bei diesen Tieren auch weniger Alzheimer-Plaques im Gehirn fanden. Für Praticò ist der Befund ein Hinweis darauf, dass sich eine beginnende Alzheimer-Erkrankung durch eine Ernährungsumstellung positiv beeinflussen lässt. In der Hauptsache ist damit wohl eine Ernährung gemeint, die weniger Fleisch und Eier und dafür mehr Obst und Gemüse enthält. Konkrete Angaben werden jedoch nicht genannt.
Quelle: www.temple.edu, News vom 8.6.2010
11.06.2010, 12:15 Uhr