FDA prüft

Erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko unter Olmesartan?

Stuttgart - 14.06.2010, 13:08 Uhr


In zwei großen Studien sollte gezeigt werden, dass das Antihypertensivum Olmesartan bei Typ-2-Diabetikern die Progression einer diabetischen Nephropathie verlangsamen kann. Doch in beiden Studien stieg

In den beiden Langzeitstudien ROADMAP (Randomized Olmesartan and Diabetes Microalbuminuria Prevention Study) und ORIENT (Olmesartan Reducing Incidence of End Stage Renal Disease in Diabetic Nephropathy Trial) erhielten Typ-2-Diabetiker randomisiert und placebokontrolliert täglich 40 mg bzw. 10 bis 40 mg Olmesartan. In beiden Studien wurden unter Olmesartan mehr kardiovaskuläre Todesfälle (plötzlicher Herztod, Herzinfarkt, Schlaganfall) verzeichnet als unter Placebo. Die FDA nimmt dies zum Anlass, das kardiovaskuläre Sicherheitsprofil von Olmesartan näher zu untersuchen. Andere kontrollierte Studien mit Olmesartan und weiteren Angiotensin-II-Rezeptorblocker haben allerdings laut FDA bislang keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Todesfälle ergeben. Zum jetzigen Zeitpunkt geht die FDA noch davon aus, dass der Nutzen des Antihypertensivums potenzielle Risiken bei Typ-2-Diabetikern überwiegt. Ärzten wird empfohlen, sich bei der Verschreibung an die Produktempfehlungen zu halten. Patienten sollten Olmesartan keinesfalls absetzen, sondern sich bei Bedenken mit ihrem Arzt in Verbindung setzen.

Quelle:

FDA Drug Safety Communication : Ongoing safety review of Benicar and cardiovascular events. 11. Juni 2010


Dr. Doris Uhl