Inselzelltransplantation

Aminosäuren machen Betazellen fit

Dresden - 04.08.2010, 10:44 Uhr


Am Dresdner Universitätsklinikum wurde eine neuartige Methode erforscht, mit der sich Funktion und Lebensdauer insulinproduzierender Zellen für die

Anzahl und Qualität von Inselzellen stehen in engem Zusammenhang mit Wachstumshormonen, die mitverantwortlich für deren Lebensdauer und Fähigkeit zur Vermehrung sind. Regt man deren Produktion an, verbessern sich Wachstum und Lebensdauer der insulinproduzierenden Zellen. Das haben Dresdner Wissenschaftler jetzt erstmals im Tiermodell nachgewiesen.

Inselzellen von Ratten erhielten vor der Transplantation die speziell entwickelte – und inzwischen patentierte – Substanz, mit der die Ausschüttung des Wachstumshormons angeregt wurde. Diese biologische Substanz wurde speziell als Impulsgeber für die Produktion des Wachstumshormons entwickelt. Sie setzt sich aus 29 körpereigenen Aminosäuren zusammen, wird künstlich erzeugt und ist potenter und länger wirksam als das ursprüngliche Wachstumshormon.

Die anschließend in Mäuse transplantierten Inselzellen zeigten im Organismus eine deutlich verbesserte Leistungsfähigkeit. Der Zuckerstoffwechsel der an Diabetes leidenden Mäuse verbesserte sich nach der Transplantation der behandelten Inselzellen deutlich mehr als bei den Tieren, deren Transplantat nicht mit der Substanz behandelt worden war. So zeigten in der behandelten Gruppe fast alle Mäuse einen stark verbesserten bis gesunden Zuckerstoffwechsel, während nur 50 Prozent der anderen Gruppe eine Verbesserung aufwiesen. Dieser Ansatz könnte demnach in Zukunft den Erfolg von Inselzelltransplantationen nachhaltig verbessern.

Quelle: Ludwig, B., et al.: Proc. Natl. Acad. Sci. 2010;107(28);12623-8; Online-Vorabveröffentlichung doi:10.1073/pnas.1005098107.


Dr. Bettina Hellwig