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Osteoporose
Zuviel Calcium kann das Herz gefährden
Ergebnisse einer Studie, nach denen mit einem um 30% erhöhten Herzinfarktrisiko zu rechnen ist, wenn Calcium bei Osteoporose supplementiert wird, sorgen für Verunsicherung
Schon in der DVO-Osteoporose-Leitlinie 2009 wurde vermerkt, dass die Bedeutung von Calcium in der Osteoporoseprophylaxe und -behandlung eher überschätzt wird. Einer soeben im British Medical Journal veröffentlichten Metaanalyse zufolge kann die Supplementierung von Calcium zudem das Herzinfarktrisiko erhöhen Im Gespräch mit der DAZ erklärt Prof. Dr. Johannes Pfeilschifter, warum die Studie ernst genommen werden muss: „Die Erhöhung des Herzinfarktrisikos in der Metaanalyse ist recht konsistent und lässt sich sowohl bei den Studien belegen, bei denen Daten auf Patientenebene zur Verfügung gestellt wurden, als auch bei den Studien, bei denen kardiovaskuläre Daten auf Gruppenebene zur Verfügung standen. Auch bei den Einzelstudien zeigen sich ähnliche Trends. Sehr plausibel ist auch die Interaktion zwischen der alimentären Calciumzufuhr, der Supplementierung und dem Herzinfarktrisiko. Ein erhöhtes Herzinfarktrisiko bei einer Calciumsupplementierung fand sich nur dann, wenn die alimentäre Calciumzufuhr mehr als 800 mg Calcium täglich betrug.“ Daher plädiert Pfeilschifter dafür, Calcium nur zu supplementieren, wenn mit der Nahrung der Zielwert von 1.000 mg täglich nicht erreicht wird.
Das vollständige Interview mit einem Hintergrundbericht finden Sie in der aktuellen Ausgabe der Deutschen Apotheker Zeitung, DAZ 32/2010 S. 38 - 39
Literatur
Cleland JGF et al.: Calcium supplements in people with osteoporosis. BMJ 2010; 341: c3856
Stuttgart - 11.08.2010, 13:59 Uhr