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Pandemie-Impfstoff unter Verdacht
Narkolepsie nach Impfung mit Pandemrix?
Schweden und Finnland haben vor Kurzem über ein gehäuftes Auftreten von Narkolepsiefällen bei Jugendlichen in zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung von Pandemrix® berichtet und
Narkolepsie ist eine chronische Schlafstörung, die sich meist schon im Jugendalter entwickelt. Zu den Kernsymptomen zählen eine ausgeprägte Tagesschläfrigkeit, eine Kataplexie - also ein plötzlich auftretender beidseitiger Tonusverlust der Muskulatur - nächtliche Wachphasen, Schlaflähmungen und Halluzinationen. Sie können einzeln auftreten, oft leiden die Betroffenen jedoch unter mehreren Symptomen. Der Beginn ist schleichend. Die Ursachen dieser neurologischen Erkrankung sind nicht geklärt, möglicherweise sind Autoimmunprozesse beteiligt.
Insgesamt haben EU-weit schätzungsweise 30 Millionen Menschen den Pandemie-Impfstoff Pandemrix® erhalten. Die Impfung wurde von einem Pharmakovigilanz-Programm begleitet, bei dem alle Nebenwirkungsmeldungen systematisch erfasst wurden. Mitte August hat die schwedische Arzneimittelbehörde (MPA) nun darüber informiert, dass ihr im Sommer sechs Narkolepsiefälle bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 16 Jahren gemeldet worden sind, bei denen ein Zusammenhang mit der Pandemrix®-Impfung vermutet wird. Symptome wurden ein bis vier Monate nach der Impfung registriert. Im gleichen Zeitraum waren in Finnland 15 Narkolepsiefälle bei Kindern bis 16 Jahren aufgefallen. Hier wird ein Zusammenhang mit dem Gipfel der A/H1N1-Pandemie und der Impfung mit Pandemrix® vermutet. Mindestens sechs der Kinder sollen Pandemrix® erhalten haben. Die ersten Anzeichen der Erkrankung sind zwei bis zehn Wochen nach der Impfung aufgetreten.
Dem Paul-Ehrlich-Institut ist bislang kein Narkolepsiefall in zeitlichem Zusammenhang mit der Pandemrix®-Impfung gemeldet worden. Allerdings sei bei einem 15 Jahre alten Mädchen eine Kataplexie zwei Monate nach der Impfung mit Pandemrix® und einer Impfung gegen HPV aufgetreten. Der meldende Neurologe habe aber eine Narkolepsie ausgeschlossen.
In vielen Fällen besteht zwar eine zeitliche Koinzidenz mit der Impfung, ob jedoch ein ursächlicher Zusammenhang vorliegt, ist unklar. GlaxoSmithKline teilte auf Anfrage von DAZ.online mit, dass man im Rahmen eines permanenten Programms zur Sicherheits- und Pharmakovigilanz des pandemischen Impfstoffes mit den schwedischen und finnischen Kontrollbehörden zusammenarbeite, um diese Fälle weiter zu untersuchen.
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Stuttgart - 25.08.2010, 08:42 Uhr