- DAZ.online
- News
- Wie Asthma entsteht
Chronisch entzündliche Erkrankungen
Wie Asthma entsteht
Wissenschaftlern der Universitätsmedizin Mainz ist jetzt ein weiterer Schritt zu einem besseren Verständnis der Entstehung von Asthma gelungen. Für die Entwicklung von T-Helfer-9-Zellen, die
Allergische Immunreaktionen tragen wesentlich zur Entstehung von Asthma bei. Eine wesentliche Rolle bei der Manifestation dieser Erkrankung spielen insbesondere hyperreaktive Th-Zellen – ein Bestandteil des köpereigenen Immunsystems.
Unterschiedliche T-Zellen nehmen verschiedene Aufgaben in der Immunabwehr wahr: Th-Zellen produzieren unterschiedliche Zytokine, die der Kommunikation der Immunabwehrzellen untereinander dienen und so helfen, koordiniert Krankheitserreger oder auch Tumorzellen zu bekämpfen. Reagieren diese Zellen jedoch unverhältnismäßig auf an sich harmlose Substanzen, können sie auch Krankheiten auslösen.
Insgesamt lassen sich mehrere Untergruppen von T-Helfer-Zellen unterscheiden, darunter Th9-Zellen, die den Entzündungsbotenstoff IL-9 produzieren. Unklar war die genaue Rolle der Th9-Zellen. Die neuen Untersuchungen zeigen, dass IRF4 – ein Molekül, welches entscheidend an der Regulation von Genen beteiligt ist – essentiell für die Entstehung und Funktion von Th9-Zellen ist.
Die funktionellen Untersuchungen wurden überwiegend am Mausmodell durchgeführt. Ausgangspunkt war die Beobachtung, dass T-Zellen von Mäusen, denen ein intaktes IRF4-Molekül fehlt, sich nicht zu Th9-Zellen entwickeln und somit keine signifikanten Mengen IL-9 produzieren können. Da IL-9 für eine Vielzahl verschiedener Asthmasymptome verantwortlich ist, untersuchten die Wissenschaftler, inwieweit IRF4 und damit Th9-Zellen an der Entstehung und Manifestation von Asthma beteiligt sind. Diese Experimente zeigten schließlich, dass aufgrund der defekten Th9-Zellentwicklung IRF4-defiziente Mäuse kein Asthma entwickeln.
Diese Entdeckung könnte die Behandlung immunologischer Erkrankungen verbessern und den Betroffenen helfen. Im nächsten Forschungsschritt müssen nun Stoffe, die zum Teil in der Natur vorkommen und die IL-9-Produktion unterdrücken, untersucht sowie deren Wirkungsweise aufgeklärt werden, um neue Therapieansätze zur Behandlung von Asthma zu entwickeln.
Quelle: Staudt, V., et al.: Immunity 2010, Online-Vorabpublikation, DOI:10.1016/j.immuni.2010.07.014
Mainz - 26.08.2010, 07:00 Uhr