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Pharma Privat-Geschäftsführer Kehr: Wir müssen an einem Strang ziehen
Die von der Bundesregierung geplante Kürzung der Großhandelsspanne traf den mittelständischen Großhändler Pharma Privat „wie der Blitz aus heiterem Himmel“. „Es war uns nicht klar, dass das in dieser Größenordnung kommt“, sagte Pharma Privat-Geschäftsführer Hanns-Heinrich Kehr gegenüber DAZ-TV.
Falls die Pläne unverändert umgesetzt würden, verlieren „wir mehr Ertrag als wir aushalten können. Das ist mal nicht soeben aus dem Speck zu machen“, sagte Kehr. Trotzdem zeigte sich der Pharma Privat-Geschäftsführer zuversichtlich, mit der Kürzung umgehen zu können: „Ich bin mir sicher, wenn es große Aufgaben gibt, werden wir die schon irgendwie erledigen. In Krisen gibt es auch immer Chancen.“ Offen ließ Kehr wie Pharma Privat auf die Kürzung reagieren werde. Grundsätzlich habe er aber keine Vorbehalte gegen die Erhebung von Liefergebühren.
Anders als die ABDA fürchtet der Geschäftsführer keine Beschleunigung des Konzentrationsprozesses in der Branche. Kehr: „Aber der gemeinsame Kuchen zwischen Apotheken und Großhandel wird verkleinert. Es wird Verteilungskämpfe geben.“ Er gehe aber davon aus, dass die Politik verstanden habe, „dass sie übers Ziel hinaus schießt. Ich gehe davon aus, dass es noch Korrekturen gibt.“
Kritik äußerte Kehr an der ABDA-Position im Konflikt um die Großhandelsspanne. „Grundsätzlich sitzen wir in einem Boot.“ Aber zwischendurch habe er mal den Eindruck gewonnen, „als würde es nicht in eine Richtung gehen“. Er hoffe, dass die Irritationen zwischen ABDA und Phagro nur ein „kleines Intermezzo“ seien und jetzt wieder an einem Strang gezogen werde. Kehr: „Ich hoffe, es wird auch wieder in eine Richtung gehen.“ Kehr kritisierte auch den Ton der Auseinandersetzung: „Es gab ein paar unschöne Bemerkungen.“
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München - 08.10.2010, 12:56 Uhr