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Stammzelltransplantation
Neue Therapie erhöht Überlebenschancen
Mediziner der Charité in Berlin forschen an einer Therapie, die die Überlebenschancen von Patienten nach einer Stammzelltransplantation verbessern soll. Sie wollen
Für viele Patienten mit bösartigen Erkrankungen ist die Transplantation von blutbildenden Stammzellen eines Fremdspenders (allo-HSCT) die einzige Hoffnung auf Heilung. Die transplantierten Zellen sollen die eigentliche Aufgabe der körpereigenen Immunabwehr des Patienten übernehmen – nämlich die Krebszellen zu erkennen und unschädlich zu machen.
Leider stirbt jedoch etwa jeder vierte Patient nach einer derartigen Transplantation – entweder an einem Tumorrückfall oder an einer durch die Immunzellen des Spenders verursachten Abstoßungsreaktion – der Graft-versus-host-Krankheit (Graft-versus-host disease, GVHD), bei der schwere Entzündungen vor allem Darm, Leber und Haut zerstören.
Die derzeit verfügbaren therapeutischen Strategien gegen diese Immunreaktion beeinträchtigen gleichzeitig die Funktionsfähigkeit der Immunzellen und erhöhen deshalb das Risiko eines Tumorrückfalls sowie die Infektionsanfälligkeit des Patienten.
Eine wichtige Rolle bei der Entzündungsreaktion während der GVHD spielen Vorläuferzellen der Blutgefäßbildung (endotheliale Progenitorzellen). Jetzt weisen erste Experimente in Mausmodellen für Stammzelltransplantation darauf hin, dass das Tumorwachstum verlangsamt und die Abstoßungsreaktion reduziert werden können, wenn die Ausbildung von Blutgefäßen (Neovaskularisierung) medikamentös gehemmt wird. Die Forscher wollen jetzt verschiedene Strategien zur Hemmung des Blutgefäßwachstums in präklinischen Modellen der Stammzelltransplantation testen.
Quelle: Pressemitteilung der Wilhelm-Sander Stiftung, 4. November 2011.
Berlin - 09.11.2010, 06:43 Uhr